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Fünf Bestmarken
reichen nicht

Wasserfreunde verpassen Aufstieg

Bielefeld (WB). Das Handy von Christof Taube klingelte beinahe ununterbrochen. Gleich drei Entscheidungen kosteten den Trainer der Wasserfreunde Bielefeld am Sonntagabend Nerven: Derweil er selbst mit den Männern - am Ende leider vergeblich - in Düren um den Aufstieg in die 2. Bundesliga kämpfte, meldeten daheim die Damen jeden Zwischenstand aus der 1. Bundesliga der Frauen. Zudem schwamm die zweite Damenriege.

Die erste Damenmannschaft war am Sonntag dazu verdammt, auf die Ergebnisse und damit die Anzahl der Absteiger aus der 1. Bundesliga zu warten. Nach dem Endkampf in der 2. Bundesliga am Samstag in Gladbeck waren die Wasserfreundinnen auf dem zehnten Platz der 2. Bundesliga West gelandet. Trotz hervorragender Einzelleistungen hatten die Damen einen nicht ganz optimalen Tag erwischt: 20 527 Punkte brachten die aufaddierten Punkte der 34 Einzelstarts.
Ein sehr gutes Ergebnis, aber in dieser Leistungsklasse entscheiden oft nur Nunancen. Auf dem drittletzten Platz der Liga entschieden nun die Absteiger aus der 1. Bundesliga - wären es derer drei gewesen, hätten diese die Damen in der Oberliga verdrängt. Am Ende gelang der Klassenverbleib, dank einer souveränen Leistung.
Währenddessen herrschten beim Trainer in Gladbeck zwiespältige Gefühle: Einerseits zeigten sich die Herren im Höchstform. Die stolze Zahl von fünf Vereinsrekorden stellten sie in der Oberliga West ein. In der Summe verbesserten die Wasserfreunde ihr Endergebnis um 636 Zähler auf hervorragende 21 424 Punkte. Das war sogar besser als das bereits phänomenale Aufstiegsergebnis des Vorjahres. »Ihr ward spitze, Jungs! Grandioser Wettkampf«, lobte Taube im Anschluss die hoch motivierten Schwimmer und eine perfekte Mannschaftsleistung.
Doch etwas wehmütig musste der Trainer sehen, dass der erträumte Aufstieg in die 2. Bundesliga wohl nicht gelingen werde.
Besonders, da der Wettkampf der wohl engste in der Vereinsgeschichte war. Erst zum Ende des zweiten Abschnitts zeichnete sich im Bad in Düren ein klares Ergebnis ab. Im Clinch lagen die Männer besonders mit der SG Gladbeck, mit der sie immer gleichauf blieben. Auch den Leistungsträgern Daniel Föst über 50 Meter Freistil (0:24,04 min), Sven Sahrhage über die 100 Meter Freistil (0:53,76 min), Tim Zawada über 100 Meter Rücken (0:59,04 min) und Martin Wolff mit neuem Vereinsrekord über 200 Meter Brust (2:25,56 min) gelang kein deutlicher Vorsprung auf die Gladbecker. Zudem zogen die späteren Aufsteiger aus Mühlheim und Aachen davon. Derart übermächtige Gegner verhinderten letztlich einen durchaus möglich Aufstieg. Immerhin hätte die Punktzahl für den achten Platz in der 2. Bundesliga gereicht.
Die dritte Riege der Wasserfreunde, die zweite Damenmannschaft, kämpfte am Sonntagabend um den Aufstieg in die Landesliga. Zwar erreichte die Mannschaft mit 16 233 Punkten und dem zweiten Platz in der Bezirksliga OWL ein sehr gutes Ergebnis. Ob das für den Aufstieg reicht, steht aufgrund der zahlreichen Bezirksligen aber noch nicht fest.

Artikel vom 16.11.2006