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In der Praxis die Theorie begreifen

Ceciliengymnasium vereinbart Kooperation mit der Benteler GmbH


Bielefeld (sas). Welche Standortfaktoren für ein Unternehmen eine Rolle spielen, was Umweltschutzauflagen und Verkehrsanbindung bedeuten, wie eine Kommune durch Steueraufkommen und Arbeitsplätze profitiert - Themen, die Schülern im Sozialkunde- oder Erdkundeunterricht vermittelt werden. Aber alle Theorie ist grau. Sich mit diesen Fragen konkret auseinanderzusetzen, fruchtet oft mehr. Deshalb ist das Ceciliengymnasium jetzt eine Vereinbarung zur Zusammenarbeit mit der Benteler Maschinenbau GmbH in Bielefeld eingegangen.
Vermittelt wurde die Kooperation durch die Industrie- und Handelskammer (IHK). »Wir möchten das Verständnis der Unternehmen und der allgemein bildenden Schulen füreinander fördern und die Praxisorientierung des Unterrichts verbessern«, sagt IHK-Geschäftsführer Swen Binner. Letztendlich solle sich dadurch die Ausbildungsreife der Schüler mittelfristig verbessern.
Auch Dorothea Bratvogel, Leiterin des »Ceci«, betont die Bedeutung praxisnaher Ausbildung. »Für uns ist es wichtig, dass Schüler an einem außerschulischen Ort lernen können, dass die Kooperation zur Berufsorientierung und Berufsfindung beiträgt.« Schließlich beschäftigt Benteler Ingenieure und Techniker ebenso wie Kaufleute oder Facharbeiter. Die Schulleiterin erwartet, dass der Kontakt zu dem Maschinenbauunternehmen zudem die Motivation für das, was in der Schule gelehrt wird, stärkt. »Im Deutschunterricht wird theoretisch über Bewerbungen gesprochen. Jetzt werden sie aber dem Benteler-Personalchef vorgelegt, die Schüler müssen zum Vorstellungsgespräch erscheinen und erfahren hautnah, worauf es dabei ankommt.« Aber auch an Praktika und Projekte für die Schüler der neunten und zehnten Jahrgangsstufe denkt Dorothea Bratvogel.
Für Benteler hat Klaus Blome, der Leiter der gewerblichen und technischen Ausbodung im Bielefelder Werk, den Kooperationsvertrag unterzeichnet. »Als Industrieunternehmen ist es uns wichtig, den interessierten Jugendlichen bereits während der Schulzeit innerbetriebliche Zusammenhänge und Prozesse deutlich zu machen«, sagt er - und hofft, dass vielleicht auch die Bedeutung einiger Schulfächer klarer wird.

Artikel vom 16.11.2006