Bielefeld (uj). Wer Kunst zum Fest verschenken möchte, findet derzeit in der Galerie Jesse ein respektables Angebot heimischer und internationaler Künstler vor. Im Mittelpunkt der Ausstellung »Alle Jahre wieder . . . « stehen die Holzskulpturen des Bielefelder Künstlers Klaus Dobrunz (44).
Was sich dem Betrachter eröffnet, erscheint wie eine Versammlung des Otto-Normalbürgers. Menschen wie du und ich, in Alltagsposen erstarrt, bevölkern den Galerieraum. Dobrunz haut, sägt, feilt und blättert sie aus dem Baumstamm heraus. Ungehobelt und alles andere als geschliffen ausgearbeitet, gelingt ihm dennoch eine unverwechselbare, individuelle Kennzeichnung des Porträtierten. Manchen scheint man zu kennen, und in der Tat liegen seinen Personenskulpturen reale Vorbilder zugrunde. Dobrunz findet sie überall: auf der Straße, beim Einkaufen, an der Bushaltestelle oder beim Flughafen Check-in. Er befreit sie aus der Anonymität, indem er sie ins Rampenlicht seiner Kunst stellt und ihnen Namen gibt. Adolf, Erwin, Ulli, Carmen, Conny und Odilie - sie alle vereint der ungeschönte Blick des Künstlers aufs Subjekt. Passend zur Jahreszeit fertigt Dobrunz aus den abfallenden Holzspänen Nikoläuse. Der Zufall verleiht jedem von ihnen ein individuelles Gesicht. Klaus Dobrunz wurde 1962 in Höxter geboren. Nach einer Ausbildung zum Schaufenstergestalter, nach Zivildienst und Waldarbeit studierte er Visuelle Kommunikation sowie Malerei und Skulptur an der Fachhochschule und Kunstakademie in Düsseldorf Nachdem der Künstler einige Jahre in Schweden gelebt hatte, ging er vor drei Jahren in seine ostwestfälische Heimat zurück und lebt und arbeitet seitdem in Bielefeld. Ergänzt wird die Ausstellung durch Malerei und Skulptur von Klaus Dobrunz, Siri Spronken, Harry Meyer, Luca Vitturini, Hans Sieverding, Baldin, Helmut Zimmermann, Luciano Civettini, Ulrich Linke, Mimmo Paladino, Silvio Cattani, Helmut Senf, Petra Wirth, Jürgen Jesse und Karl Veitz. Anschauen kann man sie sich bis zum Sonntag, 31. Dezember, am Siekerwall 14a dienstags bis freitags von 10 bis 12 Uhr und 15 bis 18.30 Uhr sowie samstags von 11 bis 15 Uhr.
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