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Spaß und graue Haare

VfL-Trainer Koller im Zwiespalt der Gefühle


Bochum (dpa). Die Fans kamen voll auf ihre Kosten, doch für die Trainer war die Grenze der Belastbarkeit erreicht. »Es war ein absolutes Spaßspiel«, sagte Bochums Coach Marcel Koller, »aber wer genau hinschaut, sieht, dass ich ein paar graue Haare mehr habe. Wenn ich das noch zwei Monate erlebe, bin ich weiß.« Doch während der VfL-Coach nach dem 4:3 gegen Eintracht Frankfurt lächelte, blieb Friedhelm Funkels Miene versteinert. »Das war die ärgerlichste Niederlage seit ich hier Trainer bin. Was wir aufgebaut haben, haben wir durch Dummheit umgestoßen«, schimpfte er.
Nach dem zweitschnellsten Doppelschlag der Bundesliga-Historie durch Albert Streit (1./5.) schien die Partie früh entschieden. »Bochum war mausetot«, stellte Funkel fest. Doch was sein Team dann bot, trieb ihm die Zornesröte ins Gesicht. Er sah das Unheil kommen, gestikulierte schon vor der »Schlüsselszene« wie wild am Spielfeldrand, »weil ich gespürt habe, wie die Konzentration nachließ, die Elf arrogant spielte«.
Mit der Roten Karte für Aleksandar Vasoski (28.), der den quirligen VfL-Torjäger Theofanis Gekas im Strafraum zu Fall gebracht hatte, nahm Funkels Vorahnung Gestalt an: Zvjezdan Misimovic (29./ Foulelfmeter), Marcel Maltritz (33.) und Heiko Butscher (36.) verwandelten in nur sieben Minuten das VfL-Stadion in ein Tollhaus. Gekas (46.) legte zum 4:2 nach, ehe sein Landsmann Ioannis Amanatidis (56.) trotz Unterzahl den zweiten VfL-Heimsieg noch einmal in Gefahr brachte.

Artikel vom 20.11.2006