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Trainer Doll schimpft auf seine unsichtbaren Angreifer


Mainz (dpa). Für Thomas Doll war das Maß voll. Nach der enttäuschenden Nullnummer bei der »Schießbude« FSV Mainz 05 und dem Abrutschen auf einen Abstiegsplatz attackierte der Coach des Hamburger SV seine Offensivabteilung. »So können wir keine Mannschaft in der Bundesliga erschrecken. Es spricht ja Bände, dass Mainz in der Saison gegen uns das erste Mal zu Null spielt«, sagte der Trainer nach dem 0:0.
Namen nannte Doll, der keinesfalls vorzeitig aufgeben will, nicht. Doch dass seine Schelte der Offensive galt, war klar. So gut wie nichts war von Danijel Ljuboja zu sehen gewesen. Dasselbe galt für Sturmpartner Boubacar Sanogo.
In Rage brachte das ideenlose Angriffsspiel auch die Mitspieler. Es sei nicht besonders aufbauend, wenn »du hinten den Laden sauber hältst und siehst, dass den Jungs nach vorne überhaupt nichts einfällt«, kritisierte Innenverteidiger Bastian Reinhardt.
Zu wenig war der Punkt auch für die Mainzer, die sich mit einer über die Stadion-Lautsprecher eingespielten Rede von Trainer Jürgen Klopp aus dem Aufstiegsjahr (2004) auf etwas eigenwillige Art eingestimmt hatten. Doch emotional werteten die FSVer die Nullnummer im Anschluss an die desolate Leistung nach dem 0:4 beim FC Schalke 04 als Gewinn. »24 ist eine dreckige Zahl, was unsere Gegentore angeht. Wir mussten zu Null spielen. So bin ich teilweise zufrieden«, sagte Klopp, dem Präsident Harald Strutz Treue sogar im Falle des Abstiegs schwor: »Wir werden Jürgen Klopp niemals in Frage stellen, auch nicht für die Zweite Liga.«

Artikel vom 20.11.2006