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Für Ostwestfalens Zukunft

Miele und andere Firmen investieren riesige Millionen-Beträge

Von Bernhard Hertlein
und Michael Diekmann
Bielefeld/Gütersloh (WB). Ostwestfalens Unternehmer investieren auch in Ostwestfalen. Gestern hat der Gütersloher Hausgeräte-Hersteller Miele in seinem Bielefelder Werk eine neue Maschinenstraße zur Produktion von Geschirrspülern eingeweiht. Kostenpunkt: 80 Millionen Euro.
Bauen auf Standort OWL: Reinhard Zinkann (l.) und Markus Miele, geschäftsführende Miele-Gesellschafter.

Die Investition, die sich über die vergangenen fünf Jahre erstreckt hat, ist eine der größten privaten Projekte nicht nur von Miele, sondern überhaupt in Ostwestfalen-Lippe. Selbst Gerry Weber kommt mit Stadion, Hotel und dem Event Convention Center »nur« auf 75 Millionen Euro. 60 Millionen Euro ließ sich der Landmaschinen-Hersteller Claas im Jahr 2004 seinen völligen Werksumbau in Harsewinkel kosten. Der Verler Küchenhersteller Nobilia bezahlte in diesem Jahr 45 Millionen Euro für seinen neuen Betrieb in Kaunitz. 38 Millionen Euro investierte der Thyssen-Konzern in seinen im Mai eingeweihten Neubau in Brackwede.
Dr. Oetker gab - zusätzlich zu den laufenden Investionen in Anlagen und Maschinen der hiesigen Werke - 14 Millionen Euro für die Bielefelder »Dr. Oetker Welt« aus. 20 Millionen Euro investiert Melitta in Minden in ein neues Verwaltungsgebäude, 18 Millionen die Unternehmensgruppe des Grafen Caspar von Oeynhausen-Sierpstorff in einen Hotelneubau in Bad Driburg und weitere fünf Millionen in den Mineralbrunnenbetrieb. Der größte private Arbeitgeber in OWL, die zu Bertelsmann gehörende Gütersloher Arvato AG, lässt sich den Hallenneubau ihrer Tochter VVA inklusive neuer Technologie ebenfalls mehr als 20 Millionen Euro kosten. Für die Schwesterfirma Mohn Media sind hohe Ausgaben fast Alltag: Eine neue Offset-Rotation kostet leicht 10 bis 12 Millionen Euro.
Die derzeit größte Einzelinvestition in OWL aber leistet sich die öffentliche Hand: 242 Millionen Euro (Bau und Einrichtung) fließen in das neue Klinikum Minden. Entgegen dem äußeren Eindruck investieren OWL-Unternehmer also nicht nur in China. Allerdings schafft Geld allein es auch nicht. Zusätzlich zu den 80 Millionen Euro sichert Miele mit einem neuen Patent auf die Verformung des Bottichs die 480 Arbeitsplätze in der Geschirrspüler-Fertigung. Lokalteil

Artikel vom 15.11.2006