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Jerenko und die
Lust am Siegen

Dornberg marschiert nach »oben«

Bielefeld (WB/jm). Mirko Jerenko vom TuS Dornberg und sein Leid geprüfter Trainer-Vorgänger Jürgen Prüfer (FC Eintracht Rheine) teilen inzwischen eine Leidenschaft: Sie haben Gefallen am Siegen gefunden.

Und sie halten weiter einen netten kollegialen Kontakt. Erst gestern tauschten sie sich wieder aus. »Ich bin gerade dabei, die Wintervorbereitung zu planen. Jürgen hat mir mit ein paar Telefonnummern ausgeholfen,« sagt Jerenko, dessen Zwischenbilanz als »Chef« sich sehen lassen kann: 14 Punkte, 23:6 Tore, noch immer ungeschlagen. »Wir haben etwas mehr Harmonie in der Mannschaft. Die hat sich zusammengerauft. Es passt momentan,« freut sich der Polizist. »Das ist beim Fußball immer das Geheimnis. Wenn die Truppe sich einmal gefunden hat, kann man den Erfolg kaum noch verhindern.«
Sportdirektor Hans-Werner Freese macht nach einer Systemumstellung klarere Strukturen im Spiel aus. »Die Leute sind immer noch die selben. Aber sie haben wieder Spaß am Fußball.«
Nachdem sich der Verein von Martin Simov (»Es hat nicht mehr gepasst«) und Tony Boada (»Schade, dass kein Gespräch mehr stattgefunden hat«) getrennt hat, strebt der TuS in der Winterpause Aktivitäten auf dem Transfermarkt an. »Unser Kader ist zu dünn,« halten Jerenko und Freese Ausschau nach »drei geeigneten Leuten.«
Am Wochenende will der TuS Dornberg in Clarholz den nächsten Schritt machen und sich »komplett vom Tabellenende verabschieden«. Ob es angesichts sieben Zählern Rückstand auf Primus Bad Oeynhausen noch nach oben reicht? »Als Fußballer guckt man immer nach oben,« verspricht Jerenko, dass sein Team »den einen oder anderen« noch ärgern werde.
Jürgen Prüfer schaffte jüngst mit seinem FCE Rheine dank astreinen Anti-Fußballs die nächste Sensation. Ausgerechnet beim großen Rivalen Preußen Münster feierte Rheine nach einer hingebungsvollen Abwehrschlacht mit 2:1 eine Art Wiederauferstehung. »Wir hatten vorher viele Ideen«, meinte der Fußballlehrer nach seinem vierten Dreier, »doch schon nach ein paar Minuten war klar, dass wir alles über den Haufen werfen konnten«. Es sei nur darum gegangen, sich zu wehren, und das habe seine Mannschaft sehr gut gemacht. »Unsere kämpferische Einstellung war brillant.« Unter Prüfers Regie preschte Rheine in der Oberliga auf Platz zehn vor.

Artikel vom 14.11.2006