Bielefeld (WB/jm). Thomas Boerscheper ist neuer 1. Vorsitzender des Handballkreises Bielefeld-Herford. Beim Kreistag gestern Abend in der Gaststätte »Fichtenhof« wählten die Delegierten den langjährigen »Vize« wie erwartet zum Nachfolger des ausscheidenden Gunther Wollmann (73), der das Amt zuvor 16 Jahre lang bekleidet hatte.
Wollmann war es zu gönnen, gestern Abend im Mittelpunkt zu stehen. Mit lang anhaltenden Ovationen verabschiedeten die Vereinsvertreter ihren sichtlich gerührten Präsidenten, der dem Vorstand auch zukünftig angehören wird. Denn Boerschepers Vorschlag, Wollmann zum Ehrenpräsidenten mit Sitz und Stimme zu ernennen, wurde natürlich entsprochen. »Schön, dass er uns weiter mit Rat und Tat zur Seite steht,« freute sich Boerscheper. Dieter Stroband vom HV Westfalen zeichnete den ausscheidenden Chef für seine Verdienste mit der DHB-Ehrennadel in Silber aus. Die Silberne Ehrennadel des WHV ging an Michael Neuhaus (HT SF Senne), Jochen Harre (HSG Löhne/Obernbeck) und Patrik Pfitzer (TuS Spenge). Ralf Kipp (TSG Altenhagen-Heepen) bekam die Goldene Ehrennadel des HV Westfalen angesteckt, derweil Patrick Puls (HSG Eintracht Gadderbaum) sich über HV-Silber freute. Das Erbe Boerschepers als Kassenwart tritt für die neue Legislaturperiode bis 2009 der bisherige Pressewart Patrik Pfitzer an, dessen Ressort wiederum Ivo Kraft (HSG Eintracht Gadderbaum) neu übernimmt. Mit ihrem Votum für eine Satzungsänderung machten die Delegierten gestern den Weg frei dafür, dass der Handballkreis ein eingetragener Verein wird. Eine von »oben« vorgegebene Formalie, die eh bis 2007 erledigt sein musste. »Finanziell sind wir ja schon seit Jahren eigenständig,« meint Thomas Boerscheper, dessen Engagement schon im August anlässlich der 100-Jahr-Feier seines Stammvereins TuRa 06 mit der Silbernen Ehrennadel des WHV gewürdigt worden war. Der 43-jährige Sozialversicherungsfachangestellte und Vollziehungsbeamte (im Außendienst) ist seit zwölf Jahren in der Vorstandsriege aktiv, 2. Vorsitzender seit 2003. Seit August 1994 managt Boerscheper kompetent die Kreisfinanzen und konnte auch im »Fichtenhof« wieder zufrieden stellende »schwarze Zahlen« präsentieren. Einnahmen von rund 53 500 Euro - alleine Bußgelder und der Spielbetrieb machen gut 30 000 Euro aus - stehen Ausgaben in Höhe von 50 000 Euro gegenüber. Größte Posten hierbei: Lehrgangskosten und der Nachwuchs (20 000 Euro). Der Handballkreis verfügt über 53 Schiedsrichtergespanne. Die Zunft der Schwarzkittel, deren fehlende Qualität und Quantität - seit Jahren eine große »Baustelle«, die Boerscheper »schwer im Magen« liege. »Ich kann mir nicht so richtig erklären, warum das so ist. Vielleicht sind unsere Strafen zu niedrig?«, überlegt er laut. 15 Euro kostet die Klubs das Nichterscheinen eines Referees; ein kaum spürbarer Schmerz. Ansonsten würden die Geschäfte in jedem Bereich laufen. »Wir sind im Vorstand ein super Team,« betont der neue Chef, der auf DHB-Ebene dem Bundesliga-Kampfgericht angehört und regelmäßig beim TuS Spenge und der HSG Augustdorf/Hövelhof eingesetzt wird. Boerschepers »Steckenpferd« ist der Handball-Kreispokal, der weiter aufgewertet werden soll. Auch die Nachwuchsförderung liegt dem »Neuen« sehr am Herzen. Mehr vom Handball-Kreistag in unserer morgigen Ausgabe.
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