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Viel Wirbel um
Sanierung des
Hallenbodens

Betrieb nach Absage doch möglich

Von Ulrich Hohenhoff
(Text und Foto)
Brackwede (WB). Der vereinseigene Hänger stand schon vor der Tür, ein Trampolin war bereits verladen. Ein zweites sollte folgen. In aller Eile hatten Roland und Heidi Berger vom Leistungsstützpunkt Trampolin Ersatzsportstätten aufgetan, nachdem ihnen ISB und Sportamt am Montag per E-Mail mitgeteilt hatten, dass die Sporthalle Rosenhöhe II von heute an für mindestens drei Wochen nicht benutzbar sei.

Wie die Trampoliner waren auch andere Vereine und die Gesamtschule betroffen. Grund: Der Bodenbelag in der Mehrfachsporthalle sollte erneuert werden. Gestern Abend dann heiß es plötzlich: »Kommando zurück. Die Handwerker kommen erst viel später. . . «
Einerseits ist Stützpunktleiter und Cheftrainer Roland Berger froh, dass der Übungsbetrieb jetzt vorerst weitergehen kann, andererseits versteht er das Hin und Her nicht. Erst in der vergangenen Woche war er beim Sportamt. Dort sei ihm mitgeteilt worden, dass noch gar nicht sicher sei, dass die Arbeiten ab Mittwoch in Angriff genommen würden. »Am Montag kam die kurzfristige E-Mail, dass die Halle doch gesperrt werde. Ausweichmöglichkeiten gäbe es nicht. Das verstehe, wer will«.
Sauer sind die Bergers auch deshalb, weil sie ein derartiges Chaos nicht zum ersten Mal erlebt haben. Roland Berger: »Offensichtlich sitzen im Rathaus inkompetente Leute, die keine Ahnung vom Sport und dessen Organisation haben. Sonst würde es nicht zu derart kurzfristigen Entscheidungen kommen.« Schnell hatten Heide und Roland Berger Schulen in der Nachbarschaft um Hilfe gebeten. Das Brackweder Gymnasium habe die Arbeitsgemeinschaften aus dem Programm gestrichen, um die Trampoliner zu unterstützen, zudem wollte die Sennestädter Hans-Ehrenberg-Schule ihre Sporthalle zur Verfügung stellen.
»Dabei sind wir mitten im Training für das Landesligafinale, für das wir uns qualifiziert haben und das am 2. Dezember in Unna stattfindet. Zudem kommt am Donnerstag eine Delegation aus Israel, die unseren Leistungsstützpunkt besichtigen will. Warum kann man die lange bekannten Mängel nicht während der Ferien beseitigen?«, fragt Roland Berger. Der Bodenbelag in der Sporthalle Rosenhöhe II ist seit längerem reparaturbedürftig. Kurt Dietzschold, kaufmännischer Betriebsleiter des Immobilien-Service-Betriebes (ISB) der Stadt: »Der defekte Belag ist wiederholt geflickt worden. Das ist auf Dauer keine Lösung. Deshalb haben wir uns für eine gründliche Sanierung entschieden«.
Ursprünglich hätten die Arbeiten in diesem Jahr über die Bühne gehen sollen, weil die höhere Mehrwertsteuer gespart werden sollte. Für Außenstehende sei es nicht leicht nachzuvollziehen, warum Entscheidungen so oder so fielen. »Alle unter einen Hut zu bringen, ist schon schwierig.«

Artikel vom 15.11.2006