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Dieser  Schwank ist 
doch einfach Wahnsinn

»Pension Schöller« hat am 18. November Premiere


Bielefeld (bp). Dramaturg Uwe Bautz nennt den Schwank eine »Spezialform der deutschen Komödie«. Der Schwank »Pension Schöller« habe zu Recht »überlebt«. Das Lustspiel hat am Samstag, 18. November, 19.30 Uhr, im Theater am Alten Markt Premiere.
In »Pension Schöller« ist die Grenze zwischen Normalität und Wahnsinn nur eine Frage der Perspektive: Auf welcher Seite der Käfigstangen sind die Affen? In der Regie von Alexander Hawemann zieht in der »besten Tradition des Volkstheaters« eine Parade großstädtischer Hallodris über die Bühne, man verstrickt sich in Missverständnissen und das Stück sei, obwohl deutlich über 100 Jahre alt, »gar nicht betulich«. »Nicht ganz taufrische« Witze wurden ersetzt durch neue Gags und, so Bautz: »Es gibt ständig etwas zu lachen.« Neben aller Komik sei »Pension Schöller« aber auch ein Stück, das von Reizüberflutung und modernem Chaos erzählt. Hawemann und Ausstatterin Lina-Antje Gühne lassen es nicht in wilhelminischer Zeit, sondern im Berlin der 1920er Jahre spielen: mit jeder Menge exzentrischer Typen, die alle eines gemeinsam haben - sie haben kein Geld.
Mit einer Ausnahme: Phillipp Klapproth sitzt auf seinem Gut in Kyritz an der Knatter auf seinem Gut und seinem Geld. Dabei will er was erleben: also auf nach Berlin! Er hat gehört, dass Soireen in Irrenanstalten der letzte Schrei sind. Neffe Alfred, auf Onkels finanzielle Unterstützung angewiesen, soll ihm Zugang zu einer solchen irren Soiree verschaffen. Der aber führt den erlebnishungrigen Klapproth zu einer ganz normalen Abendgesellschaft in einer ganz normalen Pension und macht ihn glauben, die Pension sei ein Irrenhaus. Mit fatalen Folgen: Denn Onkelchen verspricht den »armen Irren« alles, was sie von ihm wollen. Es spielen Oliver Baierl, Andreas Hilscher, Christina Huckle, Stefan Imholz, Claudia Mau, Ulrike Müller, Alexander Swoboda, Thomas Wolff und John Wesley Zielmann.

Artikel vom 14.11.2006