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Förderverein sorgt
für mehr Power

Musikschule »POW!« geht neue Wege

Von Uta Jostwerner
Bielefeld (WB). An der Musikschule mit dem kraftvollen Namen »POW!«, sprich [pau], hat sich ein Förderverein gegründet. Er soll die Finanzierung zusätzlicher Förderprogramme übernehmen. Ehrgeiziges Ziel ist gar die Vergabe eines Stipendiums für Popularmusik

Zwölf Jahre nach der Gründung der privaten Musikschule für Popularmusik Ostwestfalen durch Andreas Gummersbach, Peter Wolf und Andreas Klatt hat die an der Artur-Ladebeck-Straße ansässige Schule ihr Profil erarbeitet und gefestigt. »Unser Schwerpunkt liegt im Bereich der Popularmusik, schließt aber die Klassik nicht aus«, sagt Andreas Gummersbach. Den Unterricht erteilen ausnahmslos aktive Musiker und Musikerinnen. »Das halten wir für wichtig. Die Energie des Auftritts soll für unsere Schüler spürbar werden«, erklärt Gummersbach.
Zum Konzept der Musikschule gehört es ebenso, Schüler neben dem Einzelunterricht möglichst schnell in Bandprojekte einzubinden. Erstrebenswert wäre es, begleitend Harmonielehre und Gehörbildung anbieten zu können. »Doch die meisten Eltern unserer Schüler können diese zusätzliche finanzielle Belastung nicht aufbringen«, weiß Gummersbach.
Abhilfe soll künftig der Förderverein rund um seinen Vorsitzenden Sebastian Reeck schaffen. Er soll die Gelder bereitstellen, um besonders motivierten und begabten Schülern zusätzliche Angebote zu günstigen Konditionen unterbreiten zu können.
Das könnte zum Beispiel ein Workshop mit einer prominenten Band sein, wie er vor eineinhalb Jahren schon einmal stattfand, als eine angesagte New Yorker Punk-Jazz-Band, die im Bunker Ulmenwall ein Konzert gab, sich bereiterklärte, am nächsten Tag für schmales Salär einen Workshop bei »POW!« abzuhalten. Damals hatte sich Andreas Gummersbach mit dem Bassisten der Band in Verbindung gesetzt und ihn in einem ausgiebigen E-Mail-Verkehr von der Sache überzeugen können. -Ê Ein glücklicher Ausnahmefall. »Das normale Honorar hätten wir uns niemals leisten können«, unterstreicht Gummersbach.
Im Rahmen des Förderprogrammes soll interessierten Schülern die Teilnahme an Kursen mit Musikern von Weltrang ermöglicht werden. Sie können so im direkten Austausch von ihren Vorbildern lernen.
Zusätzlich ist die Einrichtung eines Stipendiums für Popularmusik angedacht. »Zunächst geht es um die motivierende Unterstützung und Begleitung, um Schüler auf die Aufnahmeprüfung an einer Musikhochschule vorzubereiten«, erklärt Gummersbach. Darüber hinaus könnten beispielsweise Fahrtkosten übernommen werden. Keinesfalls könne die Musikschule ein Stipendium vergeben, mit dem ein oder mehrere Semester finanziert werden könnten.
Beim traditionellen Herbstkonzert der Musikschule »POW!« am Mittwoch, 22. November, im Bunker Ulmenwall (Beginn 19 Uhr) präsentiert sich auch erstmals der Förderverein der Öffentlichkeit. »Wir hoffen, bei der Gelegenheit Mitglieder und Sponsoren gewinnen zu können«, betont Sebastian Reeck.

Artikel vom 14.11.2006