14.11.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Jedes Unikat
eine Faszination

Hohe Qualität bei ÝKunsthandwerkÜ

Bethel (bri). Was sind Kieselkarikaturen? Und Kappenkapriolen? Und wie sieht Papier in Schmuckform aus? Antworten auf diese Fragen konnten die Besucher der Ausstellung »KunstHandWerk« am vergangenen Wochenende in der Bernhard-Mosberg-Werkstatt finden.

Bereits am Eingang begrüßten verschiedenste Vögel die Besucher. Kieselkarikaturen, also Gartenobjekte in Vogelform aus Metall und eben Kieselsteinen, fühlen sich draußen am wohlsten, obwohl auch einige ihrer Artgenossen drinnen am Stand von Heinrich Kock das Geschehen aufmerksam verfolgten. Hier hatten sie einen guten Überblick über die Produkte der Handwerkskunst, die 16 Künstler an ihren Ständen präsentierten. Die Skulpturen von Joachim Noack etwa, die der Berliner aus seltenen kostbaren Hölzern herstellt oder die »Gespinnste« der Prager Künstlerin Vlasta Daweke, die in der alten Technik des Klöppelns entstehen.
Betrachten konnten sie sicherlich auch die Schmuckobjekte aus Holz von Sandra Arnts oder aus Papier von Hildegard Braatz. Die Essenerin verwendet für ihren Schmuck Papier aus aller Welt. Neben Ketten und Armbändern konnte man auch einzelne Perlen aus gerolltem Papier erwerben, zu dem es oft auch eine Geschichte gibt, wie etwa den früheren Verwendungszweck des Materials als Buchschmuck oder auch ganz offensichtlich als Straßenkarte.
Kleine Geschichten gab es auch zu jeder Tasche von Katrin Steinemann. Die Bielefelderin näht aus den verschiedensten Stoffen Taschen von schlicht bis knallig und bedruckt sie auch. Die Ergebnisse heißen »Hanni und Nanni«, »Ute« oder »Gatsby« - auch wenn das Modell gar nicht so groß ausfällt, wie die Künstlerin augenzwinkernd zugibt - und bekommen von einer Künstlerfreundin ihre eigene kleine Geschichte.
Mit dieser Idee wird auch ganz deutlich, was es auf dieser Ausstellung nicht gab: Massenware. Jedes Stück, ob aus Holz, Metall, Papier, Stoff oder Stein, war ein Unikat. Gartenschmuck, gewebte Küchentücher und Schürzen, Taschen, Quilts und Seidentücher, Hüte und Kleidungsstücke - jedes Teil gibt's nur einmal. So auch die Bücher aus der Buchbinderei von Ulrike Bonin. Als Notiz- und Erinnerungsbücher geben sie den individuellen Rahmen für die individuellen Gedanken und Erinnerungen, die sie aufnehmen sollen. Vielleicht dienen sie ja demnächst auch für das Festhalten all der Anregungen, die die zahlreichen Ausstellungsbesucher von »KunstHandWerk« mit nach Hause nehmen konnten.

Artikel vom 14.11.2006