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Italien plant Steuer für Urlauber


Rom (dpa/WB). Die italienische Regierung will eine Tourismus-Steuer für alle Besucher der Apennin-Halbinsel einführen. Der Plan sieht vor, dass Gäste in Zukunft zwischen zwei und fünf Euro pro Tag für ihren Aufenthalt bezahlen müssen. Die Höhe der Steuer soll sich dabei nach der Größe des Ortes richten: In kleinen Gemeinden müssten Touristen weniger zahlen als in den Metropolen wie Rom, Mailand und Neapel. Das Geld soll in die Kassen der Kommunen fließen und zur Verbesserung der Tourismus-Dienstleistungen verwendet werden.
Bürgermeister und Hoteliers sind strikt gegen das Vorhaben und befürchten, Italien werde viele Besucher an die internationale Konkurrenz verlieren. Dies werde sich nachteilig auf die gesamte Wirtschaft auswirken. »Dies ist ein klarer Fall von Selbstverstümmelung für die Wirtschaft des Landes«, erklärte Bernabó Bocca, Präsident der Hotelvereinigung »Federalberghi«. Statt im Tourismus eine wichtige Ressource für das Land zu sehen, würden die Urlauber nun ausgepresst wie Orangen, hieß es aus dem Tourismusverband »Assoturismo«.
Nach einer Umfrage des Europäischen Tourismus-Instituts in Trier war Italien in diesem Sommer das beliebteste Auslands-Urlaubsziel der Deutschen. Mit 10,6 Prozent lag die Apennin-Halbinsel demnach vor Spanien (10,1 Prozent) und Österreich (5,3 Prozent).

Artikel vom 13.11.2006