16.11.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Starkes Spitzenduell ohne Happyend

Judo-Landesliga: TSVE-Damen verlieren Tabellenspitze nach 3:4-Niederlage


Bielefeld (WB). Nachdem das TSVE-Frauenteam die Heimkampftage hervorragend gemeistert hatte, fuhr die von Stefan Landmann betreute Mannschaft am dritten Kampftag der Judo-Landesliga ohne Punktverlust zum Zweitplatzierten Team nach Bottrop. Doch der Karnevalsbeginn begann für Landmann mit zwei Hiobsbotschaften.
Agathe Blaumann (-70 kg) und Franziska Butterwegge (-78 kg) mussten wegen Krankheitund aus persönlichen Gründen absagen. »Im ersten Moment ein Schock, da plötzlich zwei zumeist sichere Punkte fehlten«, so Landmann vor der zweiten Härteprüfung.
Den Anfang machte Kirsten Kemmler (-52 kg) gegen die Landeskaderathletin Simone Biehl. Sie zeigte wie gewohnt ihren dominanten Kampfstil und konnte ihre Gegnerin mit Kesa-gatame festhalten. Allerdings konnte sich Simone Biehl aus der Haltetechnik kurz vor der Niederlage befreien. Mit ihrer »Spezialtechnik« O-soto-gari konnte Kemmler die Bottroperin entscheidend werfen und siegte vorzeitig. Somit ging der Tabellenführer mit einem Punkt in Führung.
In der folgenden Klasse bis 78 kg stand Vera Thümmler der amtierenden Westdeutschen Meisterin u20 Kirsten Schophuis gegenüber. Thümmler startete gut und konnte die Bottroperin das ein oder andere mal zum Wanken bringen, nur fallen wollte die nicht. Kirsten Schophuis nutzte eine kleine Unachtsamkeit der Bielefelderin aus und konterte zum 1:1-Ausgleich.
Die unterste Gewichtsklasse bei den Frauen (-48 kg) konnte nur vom TSVE besetzt werden. Der Punkt zur erneuten 2:1-Führung wurde durch den Einsatz von Marie-Christine Paetzold gesichert.
Der beste Kampf des Tages fand in der Gewichtsklasse bis 57 kg statt. Joana Euwens, die Drittplatzierte bei den Westdeutschen Meisterschaften der Frauen, stand Eva-Maria Caspers gegenüber. Diekämpfte lange Zeit auf Augenhöhe mit der national und international erfolgreichen Judokämpferin aus Bottrop. Die Bundeskaderathletin siegte lediglich mit Yuko-Vorsprung nach voller Kampfzeit (2:2).
Die nicht besetzte Gewichtklasse bis 70 kg wurde durch Susanne Dieckwisch besetzt, die normalerweise bis 63 kg kämpft. Keine Chance hatte sie allerdings gegen die amtierende Westdeutsche Meisterin der Frauen Leena-Navina Behrla. Nach nur sechs Sekunden wurde »Susi« mit dem schönsten Wurf des Tages, einem Uchi-mata (Innenschenkelwurf). auf die Judomatte befördert - 2:3.
Nach zweimaliger Führung lag das TSVE-Team nun das erste Mal zurück. Linda Hoppe (+78 kg) glückte innerhalb von 30 Sekunden der 3:3-Ausgleichspunkt durch einen Wurf mit anschließendem Haltegriff.
Wie bereits im Kampf gegen die Dortmunder musste also der letzte Kampf die Entscheidung bringen. Viveka Seyler-Ternieden sollte den entscheidenden Siegpunkt gegen die Bottroperin Sina Limberg erkämpfen. Nach anfänglichen Schwierigkeiten kam sie auch besser in den Kampf, ehe sie sich mit O-Uchi-gari (Große Innensichel) werfen ließ. Der 3:4-Rückschlag war perfekt. Damit hat der TSVE 1890 vorerst die Tabellenführung abgegeben. »Es war ein sehr knappes Ergebnis, das auch anders herum hätte ausgehen können,« glaubt Trainer Landmann weiter fest an das große Potenzial seines Teams.
Als Tabellenzweiter hat es das TSVE-Team nun am vierten und letzten Kampftag (25.11.) selbst in der Hand, die Aufstiegsrunde aus eigener Kraft zu erreichen. Die Aufstiegsrunde zur Oberliga findet am 2. Dezember in Herten statt - hoffentlich mit TSVE-Beteiligung.

Artikel vom 16.11.2006