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»Katharina Blank hat uns abgezogen«

Basketball Regionalliga: SV Brackwede siegt im Derby gegen den TSVE

Von Franz Braun
Bielefeld (WB). Es bleibt dabei: die Damen-Basketball-Derbies zwischen dem TSVE und der SV Brackwede sind immer eine enge Angelegenheit, doch der Sieger heißt auch immer SVB. Da machte auch die Auflage am Samstag in der Helmholtzhalle keine Ausnahme. Im Duell der beiden Regionalligisten siegten die Südstädterinnen 72:63 (37:32).

»Unter dem Strich sind wir zufrieden, weil wir die Partie ohne unsere Kapitänin Asta Kronsbein lange mehr als offen gestalten konnten. Leider ist es uns im dritten Viertel nicht gelungen, uns noch weiter abzusetzen«, bilanzierte TSVE-Trainer Mathias Schöpfer. Die weiblichen Dolphins erwischten einen guten Start und die drei Dreier in den ersten sechs Minuten brachten nicht nur eine 14:8-Führung, sondern auch Sicherheit. »Auch die aggressive Verteidigung der SVB konnte uns nicht aus der Ruhe bringen«, so Schöpfer. Doch die Brackwederinnen, die nach Meinung ihres Trainers Jens Marten in der Offensive zu hektisch und zu schnell den Abschluss suchten, kamen zum Endes der ersten zehn Minuten zum 16:16.
»Im zweiten Viertel haben wir für meinen Geschmack ein paar Fastbreaks zuviel kassiert und lagen deshalb zur Pause mit fünf Punkten hinten«, erklärt der TSVE-Übungsleiter zum zweiten Abschnitt. Nach der Pause hatten die Gastgeberinnen ihre beste Phase und spielten laut ihrem Trainer »eine Hammer Defense«. In der Tat kam der Ex-Zweitligist SVB in diesen zehn Minuten nur zu sieben Punkten. »In diesem Zeitraum haben wir es versäumt, uns deutlicher abzusetzen. Einige Korbleger und einfache Würfe sind leider insbesondere zum Ende des Viertels wieder rausgerollt«, beklagte TSVE-Coach Schöpfer.
Unzufrieden natürlich sein Brackweder Kollege Jens Marten. »Wir haben mit unserer hektischen Spielweise dem Gegner genau in die Karten gespielt und in der Offense immer die schlechteren Optionen gesucht«, so Marten. Schmerzlich vermisst wurde zu diesem Zeitpunkt Aufbauspielerin Natascha Pareigis, die mit dem Fuß umknickte und ein dicker Knöchel ein Weiterspielen unmöglich machte. Auch Julia Landgraf schleppte sich nur mit Schmerzen über das Parkett (Hüftprobleme) und konnte so die Lücke auf der Spielmacherposition nicht adäquat ersetzen.
Erst im letzten Viertel, als die SVB aufgrund ihrer personellen Probleme auf eine Zone umstellte, liefen die Kombinationen ganz nach dem Geschmack von Trainer Marten, wurden jetzt die Stärken in der Offense genutzt. Überragend in dieser Phase Katharina Blank, die jetzt zwölf ihrer 17 Punkte markierte. »Die hat uns quasi im Alleingang abgezogen. Sie kam immer wieder zu freien Würfen, die sie hundertprozentig verwandelt hat. Wir dagegen kamen mit der Zone der Brackweder nicht gut zurecht und unsere Würfe trafen nicht mehr«, erklärt Trainer Schöpfer, warum sein Team drei Minuten vor dem Abpfiff mit 48:62 zurücklag.
Zwar brachte die Presse der weiblichen Dolphins noch einige Ballgewinne, doch der Vorsprung war einfach zu groß. Die SVB hatte das Derby für sich entscheiden. Ein Lob von Trainer Mathias Schöpfer bekam die »Kronsbein-Vertreterin« Yvonne Herrmann, die ohne große Fehler den Ball gut nach vorne gebracht hätte. Beste Kräfte bei der SVB waren Katharina Blank und Jenny Ciric.
TSVE: Julia Schmidt (11), Dominique de Nocker (4), Rebecca Islam (1), Sandra Tacke (2), Jana Reinecke (8/2), Nicole Reese (6), Nora Winkelmann (0), Melina Müller (21/2), Sahra Shalizi (0), Yvonne Herrmann (3/1), Angelika Kronsbein (3/1), Judith Wawreczko (4).
SVB: Julia Landgraf (4), Nadine Rösner (8), Claudia Nolden (13), Romina Stiller (7), Katharina Blank (17), Jenny Ciric (17/2), Maren Beermann (2), Natascha Pareigis (4).
Viertel: 16:16,16:21,14:7,17:28).

Artikel vom 13.11.2006