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Finale und Rang
drei verpasst

DEB-Team verliert letztes Spiel 4:5

Hannover (dpa). Minimalziel erreicht, aber eine Riesenchance verschenkt: Nach dem denkbar knapp verpassten Finale ist die deutsche Eishockey-Nationalmannschaft beim Deutschland-Cup nicht über Rang vier hinaus gekommen.

Die Gastgeber verloren gestern das Spiel um Platz drei 4:5 (2:2, 2:1, 0:2) gegen Vorjahressieger Kanada, nachdem es am Abend zuvor gegen Erzrivale Schweiz ein unglückliches 2:3 nach Penaltyschießen gegeben hatte.
Bis 31 Sekunden vor Ende durfte das DEB-Team in Hannover nach letzten Plätzen in den vergangenen beiden Jahren diesmal vom Endspiel träumen. Dann ließ der Iserlohner Torhüter Dimitri Kotschnew noch das 2:2 zu, ehe die Schweiz sich den Einzug ins Finale gegen die Slowakei sicherte. »Wie die Reaktion der Mannschaft gegen Kanada ist, wird der wahre Test für den Charakter«, sagte Bundestrainer Uwe Krupp, dessen Schützlinge erstmals seit neun Länderspielen wieder verloren und seit acht Partien ohne Sieg gegen die Schweiz sind.
Gegen Kanada, das den Slowaken 2:5 unterlegen war, überzeugten Krupps Schützlinge zwar mit vorbildlicher Einstellung, zum ersten Sieg gegen Kanada seit fünf Jahren reichte es aber nicht. Vier Tage nach dem 4:4 in Hamburg schossen Daniel Kreutzer (6.) mit seinem 33. Länderspieltor, Neu-Nationalspieler John Tripp (18.), Philip Gogulla (26.) und Christoph Ullmann (37.) die Treffer der Hausherren. Kanadas Tore erzielten die DEL-Profis Francois Methot (9.), Jame Pollock (13.), Francois Bouchard (22.), Steve Kelly (46.) und Matt Higgins (51.). Vier Treffer fielen in Überzahl, Kellys Tor bei Unterzahl.
Die Chance auf den ersten Turniersieg seit zehn Jahren und einen tollen Jahresabschluss hatte die international wieder erstklassige deutsche Mannschaft schon zuvor vergeben. Nach späten Doppelschlägen gegen Kanada und dem 5:4 über Japan wendete sich das Glück gegen die Deutschen, die späte Wende gelang vor gut 7000 Fans den Schweizern. »Ich dachte, wir wären die einzige Mannschaft, die das kann«, sagte Krupp. Dem Stanley-Cup-Sieger war die gute Laune nicht vergangen, weil er sich insgesamt sehr stolz mit der Leistung zeigte.
Nach der 2:0-Führung durch Toni Bader (9.) und Petr Fical (15.) sowie einem Eigentor von Ullmann (28.) hieß es lange 2:1. Dann schoss Patrik Bärtschi Torhüter Kotschnew aus unmöglichem Winkel an, während die Schweizer ihren Keeper Jonas Hiller zu Gunsten eines sechsten Feldspieler heraus genommen hatten. Im Penaltyschießen trafen Paul DiPietro und erneut Bärtschi, während Tripp und Sven Felski scheiterten.
Im Endspiel in Hannover setzte sich gestern die Slowakei nach Verlängerung mit 4:3 (1:1, 2:1, 0:1, 1:0) gegen die Schweiz durch.

Artikel vom 13.11.2006