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Seit Sommer
im Visier

15 Anschläge auf Uni

Bielefeld (hz). Der neue Hauptverdächtige im Fall der Brandanschläge auf die Universität (WESTFALEN-BLATT-Bericht vom 10. November) ist für Polizei und Staatsanwaltschaft ein alter Bekannter.

Wie aus Ermittlerkreisen bestätigt wurde, war der 26-jährige Student bereits kurz nach dem ersten schweren Vorfall vom 12. Juli, den versuchten Sturm auf den Hochschulsenat samt Diebstahl des Uni-Generalschlüssels, in das Visier der Fahnder vom Staatsschutz geraten. Der Aktivist aus der Szene der Studiengebührengegner, dessen elterlicher Wohnsitz in Duisburg und Zweitwohnsitz in Bielefeld am Donnerstag durchsucht worden waren, musste sich deshalb bereits im Sommer einer erkennungsdienstlichen Behandlung bei der Polizei unterziehen. Bei der am 12. Juli von Sicherheitspersonal in letzter Minute gestoppten Attacke auf den Unisenat soll der 26-Jährige in vorderster Reihe gestanden haben.
Nach Mitteilung der »UNIted«-Hochschulgruppe handelt es sich beim 26-jährigen Verdächtigen um einen gewählten Vertreter des Studierendenparlaments und der Lehrkommission. Der Student sei nicht an rechtswidrigen Taten beteiligt gewesen, so »UNIted«.
Wie Jan Binder vom Vorsitz des Allgemeinen Studierendenausschusses erklärte, sei es am vergangenen Mittwoch im Hochschulsenat zum Eklat um den Hauptverdächtigen gekommen. Die professorale Senatsmehrheit habe die Wahl des 26-Jährigen in die Lehrkommission verhindern wollen.
Unterdessen bestätigte Universitätssprecher Ingo Lohuis, dass es nach dem Brandanschlag auf den Privat-Pkw von Unirektor Dieter Timmermann in der Nacht zum 11. August bislang keine weiteren Straftaten gegeben habe. Insgesamt sei es im vergangenen Sommer zu etwa 15 schwerwiegenden Vorfällen an der Uni gekommen.

Artikel vom 11.11.2006