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Irreale Welten als Kunstgegenstand

Ausstellung in Galerie Baumgarte

Bielefeld (cr). In der Samuelis Baumgarte Galerie wurden am Samstag parallel drei große Einzelausstellungen der Künstler Sidney Goodman, Frank Stella und Serge Poliakoff eröffnet.
»Ein Galerist muss Pionier für qualitätsvolle Arbeiten von Künstlern sein«, erklärte Alexander Baumgarte, der sichtbar stolz war, die Werke der drei großen Künstler als deutschlandweite Premiere in seiner Galerie präsentieren zu können.
Die Arbeiten von dem amerikanischen Künstler Sidney Goodman hat Baumgarte vor 15 Jahren zum ersten Mal in der New Yorker Galerie Terry Dintenfass gesehen. »So kam die Inspiration zustande«, erklärte der Galerist. Besonders faszinierten ihn die Kompositionen, die irreale Welten ausdrückten und »der Kontrast zwischen Traum und Wirklichkeit«. »Von der Kraft seiner Werke« ist auch Christiane Dressler beeindruckt, die Goodman in seiner Heimatsstadt Philadelphia besuchte und die die Ausstellung mit vorbereitet und organisiert hat.
Goodman, der aufgrund einer Knieoperation und wegen seiner Lehrverpflichtung an der Pennsylvania Academy of Fine Arts nicht wie geplant bei der Vernissage anwesend sein konnte, ist 1936 als Sohn jüdischer Immigranten aus Russland in Philadelphia geboren. In seinen Werken spiegelt sich, so Christiane Dressler, stets etwas Unheimliches und Abgründiges sowie Sozialkritisches, Expressives und hoch Privates wider. Die Triebfedern seiner Kunst seien die Erfahrung von Unruhe, Isolation und Angst. Figurative Kunst und die dynamischen Abbildung von Menschen in allgemeiner Art seien das besondere Merkmal des Künstlers, der nie den Respekt vor den Menschen verliere.
Der Amerikaner Frank Stella zeichnet sich dagegen in seinen Relief- und Papierarbeiten eher durch einen minimalistischen Stil aus. Vor acht Jahren waren seine Werke bereits Gegenstand einer Einzelausstellung in den alten Räumen der Galerie Baumgarte in der Obernstraße. Mit der Zeit löste sich sein Stil mehr und mehr vom Zweidimensionalen los und wurden dreidimensionaler. »Stella ist die wichtigste und schillerndste Kunstfigur Amerikas mit internationaler Ausstrahlung«, fasst Baumgarte zusammen.
Auch der russiche Künstler Serge Polliakoff, der 1906 in Moskau geboren ist und später in Paris lebte, wo er 1969 starb, fand im Laufe seines Lebens nach und nach den Weg von Motiven gegenständlicher Natur hin zur Abstraktion.
Bis zum 31. Januar 2007 ist die Ausstellung montags bis freitags von 10 bis 18 Uhr und an Samstagen bis 14 Uhr in der Samuelis Baumgarte Galerie zu sehen.

Artikel vom 13.11.2006