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Herzensanliegen
eines Haushälters

Im Gespräch: Steffen Kampeter, CDU

Bielefeld (WB). CDU-Chef-Haushälter Steffen Kampeter (Minden) macht seine Aufgabe wieder Spaß. Fragen dazu von Reinhard Brockmann.Steffen Kampeter: Haushaltsexperte im Bundestag.
Die »Haushälter« haben selten etwas zu lachen, was macht Sie so froh?Kampeter: Ich habe gerade die niedrigste Nettokreditaufnahme seit der Wiedervereinigung mit der SPD verhandelt. Wir sind Wachstumsgewinner. Die große Koalition hat mit geförderten Handwerksleistungen und der CO2-Sanierung Impulse gesetzt. Sie ist dafür belohnt worden.
Woher weht der neue Wind?Kampeter: Der Finanzgipfel letzte Woche hat gezeigt, dass die Haushaltspolitiker die volle Unterstützung der Spitze haben.
Begehrlichkeiten bleiben die Schwäche von Politikern.Kampeter: Der Union ist es wichtig, in ihrem Kernkompetenzbereich den Druck zugunsten gesunder Finanzen hochzuhalten. Die Absenkung der Nettokreditaufnahme ist ein Herzensanliegen.
Schwarz und Rot müssen dann nur zusammenhalten!Kampeter: Kampeter und Steinbrück sind in Sachen Konsolidierung einig. Entscheidend ist, dass Merkel und Müntefering auch dieser Auffassung sind.
Sie sind Sparkommissar und und Kulturpolitiker in eins. Unmöglich!Kampeter: Wir haben den Ruf, Erbsenzähler zu sein. Aber es ist noch kein Staat dadurch saniert worden, dass er die Kultur auf Null gesetzt hat. In 50 Jahren werden wir nicht daran gemessen, wie viele Autobahnlücken von uns geschlossen wurden, sondern ob die Museumsinsel in Berlin als Weltkulturerbe bewahrt ist.
Was kann die schönen Sparziele jetzt noch vermasseln?Kampeter: Wir müssen eine Einigung über die Steuerfinanzierung der Gesundheit finden. Die Weichen sind richtig gestellt. Entscheidend für nachhaltige Gesundung ist ein tendenziell steigendes Wirtschaftswachstum. Durch Strukturreformen in Sozialsystemen müssen wir noch stärker umsteuern. Da wird sich im Laufe der Legislaturperiode zeigen, ob die SPD diesen Weg mitgeht.

Artikel vom 11.11.2006