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»Medicus« wurde
zum Bestseller

Noah Gordon vollendet 80. Lebensjahr

New York (dpa). Das Beschreiben medizinischer Eingriffe ist eine Leidenschaft von Noah Gordon. Der amerikanische Schriftsteller, der an diesem Samstag 80 wird, hat es in seiner »Medicus«-Roman-Trilogie detailgetreu vorexerziert.
Medizinromane sind Gordons Markenzeichen.

Der Roman »Der Medicus« (deutsch 1987) wurde weltweit in Millionenauflage verkauft - es geht um den schottischen Waisenjungen Jeremy Cole, der in Persien die Heilkunst studiert. Der Folgeband »Der Schamane« (1992) über die Nachkommen Coles im amerikanischen Bürgerkrieg blieb zwei Jahre lang ohne Unterbrechung auf der Bestseller-Liste des »Spiegels«. Im dritten Teil »Die Erben des Medicus« steht die junge Ärztin Roberta Cole im Amerika der 1980er Jahre im Mittelpunkt. Sie muss sich mit dem amerikanischen Gesundheitssystem, Abtreibungen, Aids und der Alkoholsucht ihres Liebhabers auseinander setzen.
Warum Gordon mit seinen Romanen gerade in Deutschland einen sensationellen Erfolg genoss - hierzulande verkaufte sich alleine der erste Band fünf Millionen Mal - liege an der »Ehrfurcht der Deutschen vor den Göttern in Weiß«, schrieb ein Kritiker. Auch wenn Gordon mangelnde stilistische Feinheit vorgehalten wird, so lässt sich seinen Romanen Unterhaltungswert kaum absprechen.
Gordon betont: »Ich mag keine Sprachexperimente, das lenkt den Leser nur von der Geschichte ab. Ich mag klare, einfache Sätze, denn ich will, dass der Leser mich verstehen kann.«

Artikel vom 11.11.2006