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Alles spricht für Roger Federer

Tennis-Masters Cup: Nalbandian als WM-Titelverteidiger in Schanghai

Schanghai (dpa). Roger Federer - wer sonst? Die Frage nach dem Weltmeister scheint schon vor Beginn des Masters Cups der besten acht Tennisspieler der Welt an diesem Sonntag in Schanghai beantwortet zu sein.
Die Dominanz des Branchenführers aus der Schweiz erscheint erdrückend. Der vierfache Gerry Weber Open-Gewinner hat in 2006 drei von vier Grand-Slam-Titeln eingeheimst und ist nur bei den French Open in Paris im Finale an Rafael Nadal gescheitert.
92 Matches absolvierte der 25 Jahre alte Schweizer in diesem Jahr und ging nur fünf Mal als Verlierer vom Platz. Wer zweifelt daran, dass Federer auch bei der WM wieder der strahlende Triumphator und mit seinem zwölften Rekord-Turniersieg der Saison zum dritten Mal nach 2003 und 2004 ATP-Weltmeister sein wird?
Selbst die Erinnerung an das vorige Jahr, als ihm der Argentinier David Nalbandian den Titel trotz 0:2-Satzrückstandes noch weggeschnappt hatte, kann die drohende Langeweile nicht vertreiben. Schließlich war Federer vor zwölf Monaten mit der schweren Bürde eines gerade ausgeheilten Bänderrisses im Sprunggelenk in die chinesische Wirtschaftsmetropole gekommen. Nach knapp fünf Wochen Wettkampfpause fehlte ihm im Finale die Kraft - und Nalbandian nutzte diese Schwäche gnadenlos.
Diesmal ist Federer »voll im Saft«. Das letzte Masters-Turnier in Paris-Bercy hat er sausen lassen und sich in der Sonne am Persischen Golf voll und ganz auf den Saisonhöhepunkt vorbereitet. Dabei kam es in seinem Lieblings-Emirat Dubai zum Gipfeltreffen mit Tennis-Legende Björn Borg. »Ich hatte das Privileg, mit einem der Größten unseres Sports eine Stunde auf dem Court zu verbringen. Für mich ist ein Traum wahr geworden«, sagte der Eidgenosse, der als einer der Ersten schon seit Montag in Schanghai trainiert.
Gleich im Eröffnungsspiel kann sich Federer am Sonntag für die finale Pleite des Vorjahres bei Nalbandian revanchieren. Außerdem kommt es am Eröffnungstag zum Vergleich zwischen dem Kroaten Ivan Ljubicic und Andy Roddick aus den USA, die die Rote Gruppe vervollständigen.
Die Goldene Gruppe startet am Montag. Erster Anwärter auf das Halbfinale ist der Spanier Nadal, der gegen WM-Debütant James Blake startet. Nadals Landsmann Tommy Robredo spielt gegen Nikolaj Dawidenko aus Russland.
Obschon French-Open-Sieger Nadal nach seiner Titelverteidigung im Mai kein Turnier mehr gewonnen hat und in der Halle zuletzt große Schwächen offenbarte, gilt er als größter Kontrahent seines Erzrivalen Federer.

Artikel vom 11.11.2006