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VfB stürmt an die Spitze

2:1 - Stuttgart schafft in Hannover noch die Wende

Hannover (dpa). Der VfB Stuttgart hat Werder Bremen von der Spitze der Fußball-Bundesliga gestürzt. 25 Monate nach der bisher letzten Tabellenführung erwischte der VfB gestern den Bayern-Bezwinger Hannover 96 nach der Pause auf dem falschen Fuß.
Binnen fünf Minuten sorgten der kurz vor Schluss mit Gelb-Rot vom Platz gestellte Thomas Hitzlsperger (49.) und Cacau (54.) mit ihren Toren für den vierten Auswärtssieg der Schwaben in dieser Saison. Vier Tage nach dem Überraschungserfolg in München konnte Hannover beim 1:2 (1:0) gegen das nächste Spitzenteam nur eine Halbzeit mithalten. Der junge Jan Rosenthal (13.) hatte das Führungtor für die Hausherren erzielt.
»Wir haben das Spiel in acht Minuten verloren. Wir haben in acht Minuten all das falsch gemacht, was man falsch machen kann. Das hat Stuttgart eiskalt ausgenutzt«, sagte Hannovers Trainer Dieter Hecking, dessen Team nach der sechsten Saison-Niederlage auf einem Abstiegsplatz steht. Die Stuttgarter haben nach dem zwölften Spieltag und dem dank einer starken zweiten Hälfte hochverdienten Sieg mit 24 Punkten einen Zähler Vorsprung auf das punktgleiche Duo Werder Bremen und Schalke 04. Erstmals seit dem 16. Oktober 2004, damals unter Trainer Matthias Sammer, steht der VfB damit wieder an der Spitze der Bundesliga-Tabelle. Nach dem siebten Saisonsieg tanzten die VfB-Spieler auf dem Rasen. »Wir müssen auf dem Boden bleiben, die Saison ist noch lange«, sagte Torhüter Timo Hildebrand.
Die »jungen Wilden« von Armin Veh begannen stürmisch. Mario Gomez schob nach einem Steilpass von Thomas Hitzlsperger bereits in der 5. Minute den Ball am Pfosten vorbei. Danach hatten die Hannoveraner Glück, denn Schiedsrichter Jochen Drees (Mainz) verweigerte den von den Schwaben-Fans geforderten Strafstoß. Gomez war nach einer Attacke von Hanno Balitsch elfmeterwürdig zu Fall gekommen.
Wie der Blitz aus heiterem Himmel fiel der 96er-Führungstreffer. Auf der linken Seite hatte sich Michael Tarnat fein durchgesetzt. Seine Flanke nutzte der erst 20-jährige Rosenthal. Gegen den Flachschuss war VfB-Keeper Timo Hildebrand machtlos. Auch sieben Minuten später wäre der 27-Jährige ohne Chance gewesen, als Rosenthal knapp am Tor vorbeizielte.
Nach der Pause zeigte der VfB sein wahres Gesicht. Nach einer Cacau-Flanke schafft Hitzlsperger mit einem Volleyschuss aus neun Metern den Ausgleich. Wenig später traf Gomez den Pfosten und Cacau staubte ab. Es gab noch weitere gute Gelegenheiten, das Ergebnis auszubauen. »Wir wussten, dass wir zurückkommen können. Nach der Halbzeit haben wir zugelegt«, sagte Armin Veh. Der Trainer kritisierte aber die mangelnde Chancenverwertung: »Wir hätten das 3:1 machen müssen.«

Artikel vom 13.11.2006