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Leidensfähigkeit
Hart
am
Ball

Von Friedrich-Wilhelm Kröger

Es gibt Mannschaften in der Bundesliga, deren Leidensfähigkeit einer Dauerprüfung unterzogen wird. Der FSV Mainz 05 kann sich an das Gefühl eines Sieges nur noch deswegen erinnern, weil es bloß einen gegeben hat in dieser Saison. Im August ist das gewesen, gleich am ersten Spieltag. Gegen Bochum.
Für den Hamburger Sport-Verein gilt das gleiche. Sein Gewinnspiel rutschte ihm mittendrin heraus. Es geschah in Runde acht in Leverkusen. Muss wohl ein Versehen gewesen sein. Denn auch in den anderen Wettbewerben (Pokal, Champions League) gab es und gibt es nichts zu holen. Das letzte verbliebene Gründungsmitglied der Fußball-Bundesliga bemüht sich jetzt nur noch darum, dass wenigstens dies so bleibt.
In tabellarischer Nachbarschaft zum FSV und HSV hält sich Bochum auf. Dabei darf sich der VfL eine ganze Menge einbilden auf eine ausgewählte Sonderleistung. Der Abstiegskandidat ist immerhin die letzte Mannschaft, die Arminia schlug. Aber das hatten die Bielefelder damals schon selbst in Schuld.
Während die Ostwestfalen anschließend eine Serie hinlegten und das Liga-Verließ nur noch aus früheren Angst-Tagen kennen, müssen die Mainzer nach ihrem monatelangen Anti-Lauf erheblich zittern. Einziger Vorteil: Es überrascht sie nicht.
Die Hamburger können sich sowas dagegen nach ihrem Höhenflug der vergangenen Saison überhaupt nicht vorstellen. Abstiegskampf. Wie geht das? Tut das weh? Ja. Und wie.
Vorläufig zu Ende geht die Leidenszeit höchstens für einen von beiden. Denn auf dem Spielplan steht jetzt der Kellerkracher Mainz gegen Hamburg. Viel Vergnügen. Das ist auch Borussia Mönchengladbach und Hannover 96 zu wünschen. Noch so ein »Überlebensspiel« auf dieser verflixten Bundesliga-Etappe 13.

Artikel vom 18.11.2006