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Hamburg steht zu Doll

Wie lange geht das mit dem Trainer noch gut?

Hamburg (dpa). Mit einem hartnäckigen, aber dann doch vorläufigen »Ja-Wort« wollte Trainer Thomas Doll die Diskussionen um seine Person beenden - gelungen ist es nicht.
»Ich bin müde, immer auf die gleichen Fragen zu antworten. Ich habe gesagt, ja, ich bleibe«, sagte Doll nach dem dürftigen 1:1 gegen Borussia Mönchengladbach und wich bewusst einer klaren Antwort aus, wie lange die Aussage gelte. Das Haltbarkeitsdatum von Dolls Treueschwur könnte bei gerade einmal sieben Tagen liegen: Bis zum Auswärtsspiel am Samstag beim Tabellenletzten in Mainz.
Dort muss endgültig die Wende für den HSV her, sonst könnten alle Durchhalteparolen Makulatur sein und der ins Schlingern geratene Traditionsclub müsste nach einem Nachfolger für den glücklosen Coach suchen. »Wir haben keinen Kontakt zu irgendeinem Trainer außer Thomas Doll. Das würde ich sogar unter Eid aussagen. Der HSV braucht keinen Ersatzkandidaten für Thomas Doll, weil er nicht nur der richtige Trainer für die nächsten Wochen, sondern für die nächsten Jahre ist«, sagte der Vorstandsvorsitzende Bernd Hoffmann und bestritt Gespräche mit Christoph Daum.
Doch wie lange geht das noch gut, angesichts der Misserfolgsbilanz von nur einem Sieg aus 19 Pflichtspielen? Doll verwies auf die vielen Verletzten sowie auf die angeschlagen in die Partie geschickten Thimothee Atouba und Boubacar Sanogo. Weit unter Form spielte Piotr Trochowski, der wegen Achillessehnen-Schmerzen früh ausgewechselt wurde.
Erstmals zeigte zwar Danijel Ljuboja (66.) mit seinem Treffer und einer beherzten Leistung, dass er eine Verstärkung sein kann. Dagegen konnte Rafael van der Vaart nur bedingt Akzente setzen. »Wir hatten Angst«, sagte er. Als er schon aus dem Spiel war, passierte allerdings das Malheur. Zwei Minuten nach van der Vaarts Auswechslung wegen totaler Erschöpfung gelang Oliver Neuville der Ausgleich (84.) der Borussen.

Artikel vom 13.11.2006