13.11.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Schalke setzt
ein Zeichen

Aber Spekulationen um Slomka

Gelsenkirchen (dpa). Kevin Kuranyi und Halil Altintop haben ihre Treffsicherheit wiedergefunden und beim FC Schalke 04 die vage Hoffnung auf ruhigere Tage genährt.
Die sportliche Führung atmete nach dem höchsten Saisonsieg zum Ende der turbulenten englischen Woche, in der die Königsblauen sieben Punkte aus drei Spielen holten und mit Werder Bremen gleichzogen, erst einmal kräftig durch. »Zwei Mal Kevin, zwei Mal Halil - besser geht es für Stürmer doch gar nicht«, urteilte Trainer Mirko Slomka nach dem souveränen 4:0 gegen Mainz 05.
Mit ihren Saisontoren drei und vier feierten Kuranyi (13./32.) und Halil Altintop (22./67.) nicht nur die Versöhnung mit den eigenen Fans. Die seit Wochen erfolglosen Stürmer stärkten zudem die Position von Slomka, über dessen Zukunft wegen seines angeblich zerrütteten Verhältnisses zum Team aber weiter spekuliert wird. Nachdem Gustavo Varela in Mönchengladbach nach dem 2:0 dem degradierten Torhüter Frank Rost um den Hals gefallen war, durfte der Chefcoach diesmal wenigstens einmal kurz mitfeiern. Kuranyi klatschte nach dem 1:0 seinen Fürsprecher Slomka ab. Dennoch wirkt der Coach seltsam isoliert.
Einhellig dementierten Slomka und Manager Andreas Müller einen Bericht, wonach der erneut überragende Varela für sein Verhalten am Mittwoch zusammengestaucht worden sei. »Das ist falsch. Ich habe ihn nicht abgewatscht, sondern nur gefragt, wie er darauf gekommen ist. Er sagte, es sei eine spontane Aktion gewesen«, beteuerte Müller, der inständig hofft, dass »Ruhe im Umfeld einkehrt«.
Slomka lobte die Zweikampfstärke, die Laufbereitschaft und das schnelle und schlaue Spiel seiner Elf. Die überlegen geführte Partie wertete er als »deutliches Zeichen« für ein intaktes Gefüge: »Wie schon in Gladbach hat man gesehen, dass sich das Team auf den Punkt konzentrieren kann und alles umsetzt, was wir uns vorgenommen haben.« Das Verhältnis zu den Spielern sei in Ordnung.
»Wir arbeiten sehr gut zusammen«, sagte Slomka, der wie Müller Teile der Medien für die Unruhe verantwortlich macht. Wegen der »negativen Berichterstattung« setzten die Spieler den Presseboykott fort. Slomka äußerte Verständnis für die Profis: »Sie müssen ständig Unwahrheiten und Gerüchte lesen, und dass sie kein Team seien«.

Artikel vom 13.11.2006