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Bielefelderin bricht Lanze für das »Eva-Prinzip«

Eva Herman liest am 14. November bei »Boulevard« aus ihrem umstrittenen Buch


Bielefeld (WB). Ist eine Frau eine »eierlegende Wollmilchsau«, muss sie alles sein und alles können? Diese Frage stellt Eva Herman in ihrem Buch »Das Eva-Prinzip«, aus dem sie am Dienstag, 14. November, 20.15 Uhr, in der Boulevard-Buchhandlung liest. Das Buch »für eine neue Weiblichkeit« hat die Nation in Wallung gebracht.
Die gelernte Buchhändlerin Margret Heine, Mutter von vier inzwischen erwachsenen Kindern, Hauswirtschaftsmeisterin, gehört zu denen, die sich »trauten«, das Eva Herman-Buch zu kaufen. Die Bielefelderin Margret Heine will eine Lanze für das Buch brechen und schreibt dazu: »Die schrillen Töne, die allerorten in einer Hysterie von von aufgebrachten Emanzen zu lesen sind, rühren daher, dass das ungelesene Buch im Vorfeld abqualifiziert wurde. An keiner Stelle ist zu lesen, dass Eva Herman die Frauen von heute auffordert, wieder das Muttchen am Herd zu werden wie in den 50er Jahren. Sie fragt allerdings vorsichtig an, ob eine Mutter, die sozial gut eingebettet ist, also über ein Umfeld verfügt, das sie in der Betreuung unterstützt, sich nicht dreimal überlegen sollte, ob sie ihr Kind in den ersten, prägenden Jahren nicht lieber zu hause großzieht oder ob sie es in eine vielleicht ungewisse Umgebung abgibt. In den knapp gehaltenen Kapiteln zeigt Eva Herman die bleibenden Schäden auf, die Kinder in Heimen, Krippen, Horten bekommen könnten bei zu wenig oder zu knapp bemessenem Personal und überforderten Erzieherinnen. 'Kinder haben keine Lobby', stellt Eva Herman nüchtern fest und fordert wie so viele andere Mütter mehr Personal und kleinere Gruppen in den Horten. . . Sehr gute Krippen gibt es zu wenige und hierfür müssten der Staat und die Gesellschaft zahlen, um ihrer Verantwortung gegenüber der nächsten Generation gerecht zu werden. Eva Herman fordert die flexible Kinderbetreuung. . . In dem Buch wird die Familie wiederentdeckt. . .  Die Familie ist ein unverzichtbarer Raum sozialen Lernens. Verzeihen, Vergeben, Versöhnen sind wichtige Erfahrungen, die im Kreis der Familie vorgelebt und mitgegeben werden. Wer in der Kindheit Liebe und Zuwendung empfängt, kann später auch Liebe geben.«

Artikel vom 11.11.2006