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Windkraft auf See

Größer, weiter, teurer


Hohe Auflagen - noch höhere Kosten: Typisch deutsch sind die Vorschriften für Windparks auf offener See. Vor den Niederlanden stehen die grundsätzlich sinnvollen Anlagen mit den Füßen nur etwas im Wasser, schon drehen sich die Windräder kostengünstiger.
Die deutschen Windparks werden dagegen weit draußen auf offener See gebaut. Aus Rücksicht auf den Nationalpark Wattenmeer und die freie Sicht der Urlauber auf den Nordseeinseln müssen die Windmüller Dutzende Kilometer aufs Meer hinaus. Kein Wunder, dass die Kosten explodieren. Die schwarz-rote Bundesregierung löst das Problem genauso wie die rot-grünen Vorgänger: Der Verbraucher muss bluten. Am Ende wird Windstrom vom Meer doppelt subventioniert: mit der Einspeisevergütung und über die Netzkosten. Letztere werden künftig nicht ein Drittel, sondern die Hälfte einer saftig erhöhten Stromrechnung ausmachen.
Steuern und Abgaben haben einen Vorteil: Sie sind sozial gestaffelt. Der Starke trägt Teile der Last für den Schwachen mit. Stromtarife sind dagegen für alle nahezu gleich. Millionäre, Großfamilien oder alte Mütterlein: Der Wind bläst allen ins Gesicht - ohne Pardon. Reinhard Brockmann

Artikel vom 11.11.2006