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Umziehen ohne viel Stress

Eine gute Planung hilft, an alle wichtigen Dinge rechtzeitig zu denken

Endlich ist es so weit: Der Einzug in die eigenen vier Wände steht bevor - und der will gut vorbereitet sein. Wer rechtzeitig und systematisch plant, kann dem Adresswechsel gelassen entgegensehen.

Der erste Schritt: Sobald definitiv feststeht, wann der Neubau bezugsfertig ist, wird die Mietwohnung schriftlich gekündigt. Je nach Vereinbarung und meist abhängig von der Mietdauer kann die Kündigungsfrist zwischen drei und zwölf Monaten betragen! Dann folgt die eigentliche Planung: Eine Checkliste für die vier Wochen vor dem Umzugstermin (siehe Infokasten) hilft, alle wichtigen Punkte im Auge zu behalten.
Die entscheidende Frage ist dabei, ob man den Umzug in Eigenregie durchführt oder ihn lieber einem spezialisierten Unternehmen anvertraut. Seriöse Firmen kann man über den Bundesverband Möbelspedition finden -Êund zwar im Verzeichnis zertifizierter Spediteure im Internet (www.amoe.de). Die Kostenangebote zu vergleichen, kann sich lohnen.
Umzugsfirmen sind gut ausgerüstet, damit nichts beschädigt wird: Mit Rollwagen, Decken und Folien werden Möbeloberflächen und Zerbrechliches geschützt. Passiert doch mal etwas, haftet der Spediteur bis zu einer Summe von höchstens 620 Euro pro Quadratmeter Umzugsgut. Ausgenommen sind unter anderem Schäden an Pflanzen sowie Funktionsstörungen bei Elektrogeräten und Computern - unbedingt Sicherungskopien von allen wichtigen Daten machen!
Sichtbare Schrammen an Möbeln und Beschädigungen an Gegenständen muss man spätestens am Tag nach der Lieferung melden, »unsichtbare« (nicht auf den ersten Blick erkennbare) Schäden innerhalb von zwei Wochen. Man kann natürlich - mit vom Spediteur mehrere Tage vorab gelieferten Kartons - auch selber packen und den Umzug damit preiswerter machen. Ist alles im neuen Domizil angekommen, wird mit der Umzugsfirma ein Übergabeprotokoll erstellt, in dem auch eventuelle Schäden vermerkt werden.
Wer lieber auf eigene Faust umzieht, braucht genug Freunde und Verwandte als Helfer, die auch kräftig zupacken können. Darüber hinaus muss man rechtzeitig einen ausreichend großen Umzugstransporter mieten und geeignetes Verpackungsmaterial besorgen, außerdem Müllsäcke sowie rückenschonende Hilfen wie Tragegurte, Rollwagen und eine Sackkarre für schwere Gegenstände.
Es empfiehlt sich, kleinere Kartons so zu packen, dass sie jeder Helfer tragen kann. Das heißt: schwere Gegenstände kommen zuerst hinein, leichte werden drauf gelegt, Lücken am besten mit Handtüchern, Kleidung oder anderen leichten, flexiblen Materialien stopfen. Wichtig, damit es im Zweifelsfall nicht unnötig Streit und Ärger gibt: Zerbrechliches unbedingt entsprechend kennzeichnen! Ein Umzug bietet immer auch die Chance, den Besitzstand zu überprüfen, Veraltetes und Defektes auszusortieren.
Ob freiwillige oder professionelle Helfer: Beiden kann man die Logistik mit systematischer Planung erleichtern. Dazu gehört, dass man in jedem Karton - wenn irgend möglich - nur Sachen aus einem einzigen Raum verstaut und die Kartons so beschriftet, dass die Umzugshelfer sie am Zielort sofort in den richtigen Zimmern abstellen können. Gut zur Orientierung vor Ort: ein Plan des neuen Zuhauses. Wertgegenstände, Ausweise oder Dokumente bewahrt man am besten separat auf und transportiert sie am Umzugstag persönlich. Gleiches gilt für wichtige Alltagsutensilien, die man zwischendurch benötigt, wie etwa Kleidung zum Wechseln, eine Notapotheke und gegebenenfalls Babybedarf und Haustierfutter.
Schränke, Betten, Einbauküchen, die Sitzgarnitur und größere Elektrogeräte sind oft nicht so einfach von der alten in die neue Wohnung zu tragen. Der Elektroherd - auch aufwändigere Beleuchtungen - sollten von einem Fachmann demontiert oder angeschlossen werden. Gefrier- und Kühlschrank müssen rechtzeitig geleert und abgetaut werden.
Wer selbst anpackt, sollte checken, wie man große Kleiderschränke so auseinander nimmt, dass man sie ohne Probleme wieder zusammensetzen kann. Der Aufbau geht leichter, wenn man Schrauben und andere Kleinteile in eine Plastiktüte steckt und diese mit Klebeband am zugehörigen Möbel befestigt.
Ist die alte Mietwohnung leer, wartet dort oft trotzdem noch Arbeit. Wer vorab mit dem Vermieter klärt, welche Schönheitsreparaturen oder Renovierungsarbeiten fällig sind und wann die Kaution zurückgezahlt wird, spart sich in der Regel späteren Streit. Im Zweifelsfall informieren Verbraucherzentrale oder Mieterbund, wozu man verpflichtet ist. Bei der Übergabe sollte der Zustand der Wohnung ebenso in einem Protokoll festgehalten werden wie die Zählerstände für Strom, Gas und Wasser. Wenn dies alles geregelt ist, die Namensschilder abmontiert und alle Schlüssel abgegeben sind, heißt es endgültig: Adieu Mietwohnung! Willkommen in den eigenen vier Wänden!

Artikel vom 18.11.2006