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Ein Vertrag mit Sicherheit

Private Vermieter können Bonität übers Internet prüfen

Ein Großteil der privaten Vermietungen erfolgt an Wochenenden. Aufgrund der schwierigen Marktsituation ist der Vermieter oft froh, wenn der begeisterte Interessent den unterschriebenen Vertrag gleich mitnehmen will.

Weil die Banken und die Schufa geschlossen haben, bleibt allerdings keine Zeit für die wichtige Bonitätsprüfung. Zu leicht lässt sich mancher vom smarten Auftreten seines neuen Mieters blenden und erlebt ein böses Erwachen, wenn die Zahlungen ausbleiben.
Was viele nicht wissen: Sogar an Feiertagen kann man Erkundigungen einziehen. Dafür stehen private Auskunfteien zur Verfügung. Entgegen der weit verbreiteten Auffassung, nur Firmen dürften solche Daten einsehen, haben auch private Vermieter eine Zugangsberechtigung. Es genügt ein PC mit Internetanschluss. Abfragen sind an sieben Wochentagen rund um die Uhr möglich.
Nach der Eingabe von Name und Anschrift liegt binnen weniger Minuten das Ergebnis vor. Zu den bedeutenden Anbietern zählen Creditreform, Bürgel und die DWA-Wirtschaftsauskunft. In der obligatorischen Stunde, in der der Vertrag ausgefertigt wird und sich der Mieter die neue Umgebung anschaut, ist Zeit genug für eine solche Abfrage.
Zu Privatpersonen wird das »Zahlungsverhalten« ermittelt. Liegen Negativmerkmale vor, beispielsweise Inkassoverfahren oder gar eine Haftanordnung? Aber auch über Firmen - etwa den Mieter eines Ladenlokals - können Informationen eingeholt werden. Wer wissen will, ob jemand pünktlich und zuverlässig seinen Verpflichtungen nachkommt, ist mit einer Kurzauskunft bedient. Eine Vollauskunft gestattet dagegen den Einblick in viele Einzeldaten bis hin zu Beteiligungen und Bilanzen.
Die Kosten betragen bis zu 20 Euro für eine Privat- und rund 80 Euro für eine umfassende Firmenauskunft. Das sind zwar stolze Preise; gemessen an den Kosten einer Räumungsklage ist das Geld aber gut investiert. Allerdings ist eine Mitgliedschaft bei der jeweiligen Auskunftei Voraussetzung - mit Jahresbeiträgen von nicht selten 250 Euro. Speziell auf diese Problematik geht der Bonitäts-Check der DWA Wirtschaftsauskunft ein, der ohne eine solche Grundgebühr ausschließlich nach Anzahl der Abrufe berechnet wird.

Artikel vom 18.11.2006