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Boykottaufruf der Eintracht-Fans

Keine Stimmung gegen Arminia? Takahara will trotzdem treffen


Frankfurt (WB/dpa). In Gelsenkirchen schwiegen die Schalke-Fans 19 Minuten und vier Sekunden lang, weil sie mit den Leistungen der Spieler nicht einverstanden waren. In Frankfurt soll beim Spiel gegen Arminia Bielefeld morgen eine Halbzeit lang der Fanblock sogar komplett leer bleiben. Doch nicht, weil die Mannschaft schlecht spielt, sondern weil die Eintracht-Anhänger mit den vielen Stadionverboten der jüngsten Zeit überhaupt nicht einverstanden sind, wurde zum Boykott aufgerufen. Frankfurts Boss Heribert Bruchhagen meint: »Ein Fanboykott schadet unserer Mannschaft und ist völlig unangebracht.« Bruchhagen sieht zudem die Gefahr, dass bei der geplanten Aktion »Täter zu Opfern« gemacht werden könnten.
Mit der Unterstützung ihrer mitgereisten Anhänger hätte die Eintracht am Mittwoch bei Energie Cottbus höher gewinnen müssen als 1:0. Den Siegtreffer erzielte wie schon zuvor im Heimspiel gegen Borussia Mönchengladbach Naohiro Takahara. Am liebsten wollte er sein erneutes Glück mit der Familie zu Hause in Tokio teilen. Doch dort war es nach dem ersten Saison-Auswärtssieg der Eintracht sechs Uhr morgens. »Da schlafen noch alle«, berichtete der 27-jährige Japaner, der allerdings hoffte, dass zumindest sein Nationaltrainer seinen Auftritt über Satellit verfolgt hatte.
Das Lob übernahm erst einmal Clubcoach Friedhelm Funkel: »Er ist zuletzt heftig kritisiert worden - völlig zu Unrecht. Taka zeigt immer mehr, wie wichtig er für uns ist. Er ist schnell, ballsicher und arbeitet fürs Team.« Angesichts der großen Belastung durch den UEFA-Cup und die zuletzt erfolgreiche Spieler-Rotation bringt das Takahara allerdings noch keine Stammplatzgarantie. »Es steht noch gar nicht fest, ob er gegen Arminia spielt«, bemerkte Funkel zum nächsten Heimspiel des Tabellen-Siebten.

Artikel vom 10.11.2006