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100 Buden und ein Jahr Planung

Bielefeld Marketing organisiert Aufbau des Weihnachtsmarktes

Von Hendrik Uffmann
Bielefeld (WB). Wenn Ende des Monats Glühweinduft durch die Innenstadt zieht und tausende von Lichtern die Straßen erhellen, dann hat für die Bielefelder der Weihnachtsmarkt begonnen. Damit der Markt reibungslos ablaufen kann, laufen die Planungen dafür jedoch schon seit fast einem Jahr. Jetzt gehen die Vorbereitungen in die letzte Phase.

»Eigentlich beginnen die Vorbereitungen während des jeweiligen Weihnachtsmarktes schon für den Markt im kommenden Jahr«, sagt Hans-Rudolf Holtkamp. Mit seinen Mitarbeitern koordiniert der Chef der Bielefeld Marketing GmbH den Weihnachtsmarkt, der in diesem Jahr zum 27. Mal stattfindet und am Montag, 27. Januar, beginnt.
Am kommenden Mittwoch geht jedoch bereits der Aufbau der Häuschen los, zunächst für das »Haus des Nikolaus« auf dem Altstädter Kirchplatz. Wer in diesem Jahr einen Stand bekommt, das steht jedoch schon seit Monaten fest. »Jedes Jahr bekommen wir etwa 250 Bewerbungen von Standbetreibern«, erklärt Holtkamp - 100 Plätze sind zu vergeben.
Bis zum 1. Mai läuft die Bewerbungsfrist, anschließend befasst sich ein Vergabe-Ausschuss mit den Kandidaten. Darin sitzen Vertreter des Schaustellerverbandes, des Verbandes für Markthandel, des Hotel- und Gaststättenverbandes, des Einzelhandelsverbandes, der Werbegemeinschaften sowie vom städtischen Amt für Verkehr.
Wer einen Stand und an welcher Stelle bekommt, dafür gibt es festgelegte Kriterien. »Zunächst einmal bevorzugen wir natürlich Betreiber aus Bielefeld und der Region«, so Holtkamp. Darüber hinaus werde nach dem Prinzip »Bekannt und Bewährt« verfahren. Soll heißen: Wenn ein Standbetreiber sich an die Auflagen hält und bei seinen Produkten eine gute Qualität anbietet hat er einen Anspruch, erneut berücksichtigt zu werden. Außerdem, so Holtkamp, werde auf einen vernünftigen Branchenmix geachtet. So gibt es an 19 von den etwa 100 Ständen Bratwurst oder Glühwein, die anderen bieten Kunsthandwerk, Weihnachtsschmuck, Spielwaren oder Süßigkeiten an.
Welche Bude wo aufgebaut wird, darüber wird jedes Jahr neu beraten. Hans-Rudolf Holtkamp: »Wir müssen natürlich berücksichtigen, wie sich die Situation des Einzelhandels entwickelt hat.« Klar sei in jedem Fall, dass das dezentrale Konzept beibehalten werde. Neu ist in diesem Jahr, dass auch in der Goldstraße Stände aufgebaut werden. Dort soll den Besuchern ein nostalgisches Flair geboten werden.
Die Koordination des Aufbaus der Stände liegt bei der Bielefeld Marketing in den Händen von Sebastian Wapelhorst. Er ist zuständig dafür, dass die knapp 100 Fachwerk-Häuschen, die der Bielefeld Marketing GmbH gehören und während des Jahres bei einem Unternehmen in Amshausen gelagert werden, in gutem Zustand sind und an der richtigen Stelle stehen. Wichtig dabei auch: die einheitliche Dekoration. »Selbst die Art der Mülleimer, die aufgestellt werden, legen wir fest, damit es ein einheitliches Erscheinungsbild gibt«, erklärt Holtkamp.
Und seit dem vergangenen Jahr haben Gastronomen und Händler in der Innenstadt erstmals offiziell die Möglichkeit, sich ebenfalls am Weihnachtsmarkt zu beteiligen. Vorausgesetzt, sie passen ihre Außenfläche dem gesamten Ambiente an und zahlen, wie die anderen Betreiber auch, eine Standmiete.
Doch der Bielefelder Weihnachtsmarkt besteht nicht nur aus den Buden - dazu gehört auch ein Rahmenprogramm, das für weihnachtliche Atmosphäre sorgt. »Das sind vor allem Chöre und Bläsergruppen«, erklärt Inka Stückemann, bei der Bielefeld Marketing verantwortlich für die Programmgestaltung.
Für sie und das Koordinations-Team ist die Arbeit für den diesjährigen Markt so gut wie abgeschlossen. Doch wenn die Bielefelder ab dem 27. November endlich Glühwein und Bratwurst genießen, geht es für sie bereits wieder los: mit den Vorbereitungen für den Weihnachtsmarkt 2007.

Artikel vom 13.11.2006