Die Familienpackung Papiertaschentücher hatte er unter den Arm geklemmt, die Super-Vorteils-Packung Vitamin-Brausetabletten ragte aus der Jackentasche, Leselektüre wurde auf einer Hand balanciert. Ob solcher Eindrücke fehlten ihr die Worte, und es brauchte einige Minuten, bevor sie nachfragte. Darauf gab es einen langen Vortrag über Kollegen, die vor Heiserkeit keinen Ton herausbringen, dicke Schals um den schmerzenden Hals geschlungen haben und vollendet die französischen Nasallaute benutzen. Doch bevor sie etwas äußern konnte, hatte er schon auf dem Sofa Platz genommen, die Taschentücher aufgestapelt, die warme Decke ausgebreitet und den Lesestoff in Reichweite gelegt. Auf Nachfrage meint er, er bereite sich auf den Schnupfen vor. Doch da hatte er die Rechnung ohne die Frau im Haus gemacht. Sie stellte ihm (große Ausnahme) die bequemen Laufschuhe hin, holte Anorak und Schal und scheuchte ihn vom Sofa. Den wehmütigen Blick, den er dem Lektürenstapel schenkte, ließ sie unkommentiert. Elke Wemhöner
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