10.11.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Hrubesch nominiert Rodenberg

Almbube reist mit U 18-Nationalmannschaft zu Länderspielen nach Izmir

Bielefeld (WB/jm). Nach zuletzt Martin Werner (U 17) hat der DSC Arminia wieder mal einen aktuellen Junioren-Nationalspieler. Bundestrainer Horst Hrubesch hat Innenverteidiger Maik Rodenberg in den Kader der deutschen U 18 berufen, die am 14. und 16. November in Izmir zwei Länderspiele gegen die Türkei bestreitet.

»Westfalenauswahl, Bulgarienreise, A 2-Jugendlager, jetzt Nationalmannschaft - dass es so schnell bei Maik gehen würde, war nicht abzusehen«, sagt Arminias U 19-Trainer Christian Böers, für den diese rasante Entwicklung aber »nicht ganz überraschend« komme. »Doch der Junge wird die Bodenhaftung nicht verlieren. Da bin ich mir ganz sicher.«
Am Sonntag fliegt der DSC-Tross ab München in die Türkei. Direkt nach Arminias U 19-Meisterschaftsspiel bei Rot-Weiß Essen wird Rodenberg zum Flughafen Düsseldorf chauffiert, um von dort in die bayrische Landeshauptstadt abzuheben.
Beim Lehrgang in der Sportschule Ruit profitierte der 17-jährige Mindener Gymnasiast davon, dass etwa Björn Kopplin (Bayern München) verletzungsbedingt fehlte. Teamgefährte Altan Arslan (»Wir haben täglich zwei Mal trainiert«) quälte sich trotz schmerzhafter Fußprellung durch. Nicht ganz erfolglos: Er steht auf Abruf bereit. »Es ist gut gelaufen. Ich bin zufrieden mit mir,« berichtet der Kreativspieler. »Allerdings musste ich vor jedem Training Schmerztabletten nehmen.«
Beim DSC Arminia registriert man Rodenbergs DFB-Weihen mit Wohlwollen. »Wir gönnen es dem Jungen. Er hat sich wirklich gut entwickelt,« findet Nachwuchskoordinator Karl-Gerd Büttemeier, der den Karrieresprung auch als »Zeichen für die anderen Spieler« wertet. »Da kann jeder sehen, was möglich ist.«
Als weiteren »Fixpunkt« und »Wertmaßstab für unsere Arbeit« empfindet Jugendleiter Peter Krobbach die Berufung des Linksfüßers. »Das ist ein Schritt in die richtige Richtung. Allerdings sind wir nicht in erster Linie darauf erpicht, Nationalspieler raus zu bringen; vielmehr sollen die Jungs bei Arminia oben ankommen. Es ist gut, dass unsere Arbeit mal nach außen dringt. Das ist ein Ansporn für alle, die in der Ausbildung tätig sind.« Erst vor kurzem hatte der DSC Maik Rodenberg bis 2009 vertraglich an den Verein gebunden.
Chefscout Mark-Oliver Stricker: »Maik gehört absolut zurecht ins Nationalteam. In seinem Jahrgang und auf seiner Position gibt es nicht so viel seiner Qualität. Es ist eine Riesenchance für ihn. Wenn er sich jetzt vernünftig präsentiert, kann er in den Stamm reinrutschen.«
Vom 11. bis 13. Dezember steht in Schöneck ein weiterer Nachsichtungslehrgang der U 18 an (dann sind auch Matthias Haeder und Niklas Hartmann mit von der Partie), ehe die DFB-Youngster vom 7. bis 16. Januar bei milden 26 Grad ihr Wintertrainingslager in Katars Hauptstadt Doha absolvieren. »Die Hoffnung stirbt zuletzt,« hofft der zweimalige Nationalspieler Arslan weiterhin auf seine zweite Reise an den persischen Golf nach Saudi-Arabien. »Dafür gebe ich alles.« Beim DFB vertrauen seit 2004 auf den Effekt eines arabischen Sprichwortes: »Wer in die Wüste geht und wiederkehrt, ist nicht mehr derselbe.«

Artikel vom 10.11.2006