RTL, 20.15 Uhr: »Wenn meine Oma jetzt hier wäre, die wüsste das!« Nicht selten hat Günther Jauch den Spruch aus dem Munde seiner »Wer wird Millionär?«-Kandidaten gehört, wenn die nicht mehr weiter wussten.
Ob's wirklich besser klappt, wenn mehrere Generationen gemeinsam teilnehmen, wird sich heute Abend zeigen. Jauch versucht sich an einer neuen Variante seines inzwischen kultigen RTL-Quiz', die als »Familienspecial« volle zwei Stunden und damit doppelt so lange wie sonst dauert. »Es ist einfach einmal eine Abwechslung«, sagt der 50-jährige Moderator und räumt damit Spekulationen aus, die Show könnte insgesamt auf dieses neue Konzept umgestellt werden. Allerdings glaubt er: »Es könnte interessant sein, wie sich Familien in die Haare geraten, wenn es darum geht, sich auf die Antwort A, B, C oder D festzulegen.« Wie üblich, sitzen zunächst einmal zehn Bewerber - diesmal aber eben als Vertreter ihrer Familien - in der Auswahlrunde. Dort darf den Familien-Delegierten auch niemand bei der stressigen Beantwortung der Auswahlfrage nach Zeit helfen. Ist diese Hürde aber genommen, dürfen alle - durchweg sind es vier Familienmitglieder aus drei Generationen, Großmutter oder Großvater, Mutter, Vater und ein Kind - gegenüber Jauch Platz nehmen. Die weiteren Spielregeln sind wie üblich: 15 Fragen bis zur Million, drei Joker, kein Zeitlimit. Die Familien dürfen sich aber stets beraten, um zu einer Antwort zu kommen - die dann allerdings für alle gilt. Ein Veto wie beim konkurrierenden (Paar)-Quiz von Jörg Pilawa (ARD) gibt's nicht. »Ich bin einfach gespannt, wie die Familien sich schlagen«, sagt Günther Jauch: »Trägt es eher zur Verunsicherung bei, wenn unterschiedliche Meinungen herrschen, oder entscheidet schließlich die Mehrheit?« Auch die Frage, ob versammeltes Familienwissen die Gewinne nach oben treibt, ist für ihn noch offen: »Einzelkandidaten zocken ja vielleicht höher als eine Familie, die ihr Häuschen abbezahlt.« Für das Special wurden aus dem vorhandenen Pool von Fragen fast 600 ausgesucht, die besonders für Familien geeignet sind. »Mit drei Generationen werden ja vermutlich auch viel mehr Wissensgebiete abgedeckt, als wenn wir nur einen Kandidaten haben«, glaubt Jauch, der mit seinem »Wer wird Millionär« für den Kölner Privatsender trotz leicht bröckelnder Zahlen bei regelmäßig sechs bis acht Millionen Zuschauern nach wie vor zu den besten Pferden im Stall zählt. Dass das »Familienspecial« ausgerechnet an dem Tag gespielt wird, an dem Erzkonkurrent Sat1 seine Tanz-Castingshow »You Can Dance!« startet, darf wohl getrost als geplant eingeschätzt werden.
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