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Erst verteidigt,
dann vorne viele
Tore vorbereitet

Horst Gamon wird Sonntag 70 Jahre

Bielefeld (WB/wjö). Er gilt als ein Fußballer aus Arminias »alter Garde«. Dennoch ist der ehemalige Vertragsspieler Horst Gamon bis heute jung und aktiv geblieben. Am morgigen Sonntag wird er 70 Jahre alt und feiert seinen Geburtstag mit Vertrauten, Weggefährten und Freunden in der SchücoArena.

Über den VfB Herford, FC St. Pauli und Union Herford kam der gebürtige Oberschlesier 1960 zum DSC Arminia. Die Trainer Arthur Gruber und »Köbes« Wimmer bauten auf das bissige Verteidigerpaar »Macker« Seele und Horst Gamon. Für die großen Laufbereitschaft des rechten Abwehrspielers hatte Coach Hellmut Meidt ein Faible und funktionierte Gamon zum Stürmer um. Der damalige Teamgefährte Rudi Giersch erinnert sich: »Horst hat vorne alles kaputt gerannt, was sich ihm in den Weg stellte. Er machte die Wege frei für unsere Torjäger wie Werner Ruchel oder Gerd Roggensack.
Als Tabellensiebter mit dem morgigen Geburtstagskind qualifizierte sich Arminia 1963 in der . westfälischen Oberliga für die neu gegründete Regionalliga West. Bis 1965 gehörte Horst Gamon dem Regionalligakader an, bestritt 14 Spiele, erzielte ein Tor und sah einmal die rote Karte. Beim SC Herford beschloss der inzwischen auch in der Werrestadt sesshafte Elektomechaniker 1978 seine aktive fußballerische Karriere.
Beim SC Herford absolvierte Gamon auch seine erste Trainerstation. Danach coachte er BV Bad Oeynhausen, FC Gohfeld, TSG Harsewinkel, SV Borussia Lippstadt, FC Paderborn und TSV Luthe/Wunstorf. Da verwundert es nicht, dass Horst Gamon auch heute noch in Ostwestfalen bekannt ist wie ein »bunter Hund.«
Der jetzt »Siebzigjährige« pflegt die Bekanntschaft zu vielen prominenten Kollegen. Er ist Mitglied im Verband Deutscher Fußballehrer und nimmt regelmäßig an den Fortbildungsmaßnahmen der Trainer-Akademie teil.
Sein Engagement beim DSC Arminia hat Gamon seit einigen Jahren wieder intensiviert. Als Stellvertreter von Harry Garstecki kümmert er sich um den Freundeskreis der Älteren Arminen und mischt sogar gelegentlich noch in der U 50-Altliga mit. Die persönliche Fitness geht ihm über alles. 30 Mal absolvierte er das Goldene Sportabzeichen, nahm 25 Mal am Hermannslauf teil und schaffte auch 13 Mal die Marathondistanz über 42,195 km. Noch heute schärmt er von seinem einmaligen Erlebnis des New York-Marathons. Selbst vor dem kraftraubenden Triathlon schreckte der Fußballer Gamon nicht zurück.
»Es kommt häufig vor, dass Horst mit dem Fahrrad von Herford nach Bielefeld zum Training kommt«, erzählt Weggefährte Harry Garstecki und preist dessen Hilfsbereitschaft mit einem süffisanten Aspekt: »Wenn du Horst Gamon bittest etwas aus Bünde oder Lübbecke abzuholen, fährt er spontan mit dem Fahrrad dort hin. Allerdings kann man ebenso sicher sein, dass am Ziel ein Fotograf auf ihn wartet und er sich selbst sehr gut vermarktet.«
Im VIP-Raum der SchücoArena feiert Horst Gamon Sonntag seinen 70. Geburtstag. Sicher werden viele Erinnerungen an vergangene glorreiche Arminia-Zeiten wach. Der Hauptdarsteller hat viel zu erzählen. Schließlich hat er zum 100. Vereinsjubiläum die Klubgeschichte kräftig mit aufgearbeitet.

Artikel vom 11.11.2006