09.11.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Balda hält am Personalabbau fest

Transfergesellschaft für 250 Mitarbeiter - Medizintechnik wird ausgebaut


Von Edgar Fels
Bad Oeynhausen (WB). Der Handyausrüster Balda will am Abbau von 250 der 650 Arbeitsplätze am Standort Bad Oeynhausen festhalten. Um die Betroffenen nicht in Arbeitslosigkeit zu entlassen, werde für sie eine Transfergesellschaft gegründet. Das ist das Ergebnis eines Gespräches zwischen Arbeitgebern, Betriebsrat, Gewerkschaft und Politik gestern in der Balda-Zentrale. Zudem kündigte Balda an, die Medizintechnik zu einer tragenden Säule des Konzerns auszubauen.
Einzelheiten des geplanten Personalabbaus sollen in weiteren Gesprächen zwischen Arbeitgeber- und Arbeitnehmerseite besprochen werden. Derzeit ist laut Vorstandschef Joachim Gut nicht einmal klar, welche Mitarbeiter betroffen sein werden. Er könne auch nicht sagen, wann das der Fall sein werde. Zudem sei noch unklar, wie hoch ihre finanzielle Unterstützung in der Transfergesellschaft sein wird. Fest steht, dass die Transfergesellschaft zum 1. Januar 2007 gegründet wird.
»Wir haben für die 250 Mitarbeiter keine Beschäftigung mehr«, erklärte Gut. Insgesamt sind weit mehr Mitarbeiter von den Turbulenzen bei Balda betroffen. Vor zwei Wochen kündigte der Konzern an, 1000 seiner 1600 Beschäftigten in Deutschland abzubauen. Die Tochterfirma Balda Heinze (Herford) soll verkauft werden, ebenso Standorte in Seelbach im Schwarzwald sowie im sächsischen Oberlungwitz.
Balda leidet zum einen unter der Insolvenz des Handyherstellers BenQ Deutschland, zum anderen unter der rückläufigen Nachfrage nach Handys in Europa. Managementfehler wies Gut zurück. Zudem betonte er, er werde auf die Absichtserklärung der Fondsgesellschaft Audley Capital, Balda kaufen zu wollen, nicht eingehen. Audley bot acht Euro je Aktie. Gut sagte, das Unternehmen sei gemessen am erwarteten Gewinn 2007 mehr wert. Der Kurs müsse mindestens zweistellig sein.

Artikel vom 09.11.2006