Bielefeld (bp). »Schon der Aufrufpreis für jede der beiden Ansichtstassen mit Bielefelder Motiven sprengt den Rahmen«, sagt Stefan Genth, Vorsitzender des Fördervereins des Historischen Museums. Die Ansichtstassen mit Motiven, die Häuser an der Bielefelder Grünstraße und der Bergstraße zeigen, werden morgen (Beginn: 16 Uhr) in der Brockensammlung versteigert (das WESTFALEN-BLATT berichtete) und sollen mindestens 1500 Euro pro Stück kosten. Der Förderverein hatte gestern abend seine Jahresmitgliederversammlung im Museum. Der Historiker Dr. Gerhard Renda stellte den Mitgliedern nicht nur das Ausstellungsprogramm des Jahres 2007 vor, sondern sprach auch die Auktion in Bethel an. Genth hält es zum einen für fraglich, ob die beiden 1934 bemalten Tassen, hergestellt bei KPM Berlin, tatsächlich in die Struktur der Dauerausstellung des Museums passen. Genth: »Würden sie, wie eine Monogramm-Tatzentasse, auch von KPM, aus dem Jahr 1914 und wie eine Zylindertasse um 1900 für einige wenige 100 Euro angeboten, wäre der Förderverein in der Lage, dem Museum zu helfen - wenn es das Museum denn für sinnvoll erachtet.« Überhaupt passten die Tassen eher zum Museum Huelsmann, fand Genth. Der Förderverein des Historischen Museums mit seinen zurzeit 70 Mitgliedern müsse Schwerpunkte setzen. Zu diesen Schwerpunkten gehört die Unterstützung der beiden Ausstellungen, die 2007 zu sehen sind. Von März bis August läuft »Kauflust« aus Anlass des 100-jährigen Jubiläums des Einzelhandelsverbandes; die zweite, die im September eröffnet wird, ist der ehemaligen Werkkunstschule gewidmet, dem Vorläufer des Fachbereichs Design der Fachhochschule, der ebenfalls 2007 100-jähriges Jubiläum feiert. Auch diese Ausstellungen seien nur dank Sponsoren-Unterstützung realisierbar: »Mit allem, was dazu gehört, muss man pro Ausstellung mit einem Etat zwischen 70 000 und 100 000 Euro rechnen«, sagt Genth. Da seien Ankäufe wie die der sehr teuren Tassen einfach nicht drin.
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