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unserer Stadt
Schon Ende der 70er Jahre hat Jürgen Jaehnke, der damals noch Design studierte, begonnen, in verschiedenen Bands Schlagzeug zu spielen. 1986 gehörte er dann zu den Gründungsmitgliedern der Formation »M. Walking On The Water«. »Man hat sich zu der Zeit lange Bandnamen gegeben«, erklärt er lachend und fügt hinzu, dass man einfach »keinen Mainstream machen wollte«.
Bis 1991 blieb der heute 47-jährige in der Gruppe, deren englischsprachige Musik eine Mischung aus Folk, Rock und Pop darstellte. Plattenvertrag und Tournee, das alles hat Jürgen Jaehnke schon mitgemacht, bis er »M. Walking On The Water« schließlich verließ und eine Ausbildung zum Psychotherapeuten begann. Im Jahr 2000 kam er nach Bielefeld und arbeitete in den von Bodelschwinghschen Anstalten.
Seit eineinhalb Jahren gibt Jaehnke, der sich in seiner Freizeit für indianische Mythologie interessiert, Schlagzeugunterricht, und in diesem Sommer hat er unter dem Namen »4-Sticks« seine eigene Schlagzeugschule eröffnet. »Damit hat sich ein Wunschtraum für mich erfüllt«, erzählt er stolz. Diesen Traum verwirklichte er in einer alten Industrieetage an der Artur-Ladebeck-Straße. »Ich sah die Räume und hatte sofort eine Vision«, erinnert er sich.
Aus dieser Vision sind nun gemütliche Zimmer entstanden, in denen er derzeit 16 Schlagzeug- und zwei Akkordeonschüler unterrichtet, außerdem nutzen zwei Bands die Räume als Probenraum. »Aber die Kapazitäten sind noch nicht ausgeschöpft«, sagt Jaehnke.
Nicht nur der Unterricht, auch der Kontakt zu den Musikern ist Jürgen Jaehnke wichtig. Seine Schüler an seinen Lebenserfahrungen teilhaben zu lassen ist dabei ein Ziel. Sich selbst sieht er »als Organisator, Lehrer, Koordinator und beratender Vater der Schule«. Während des Unterrichts helfe ihm sein therapeutischer Hintergrund oft auch dabei weiter, auf die individuellen Bedürfnisse seiner Schüler einzugehen. Doch er betont, »keine Musiktherapie anzubieten«.
Der gebürtige Rheinländer, der auch heute noch selbst in den Bands »Blues Department« und »After Nine« spielt, fühlt sich in Bielefeld sehr wohl: »Ich habe durchweg nur nette Bielefelder kennengelernt«.
Artikel vom 10.11.2006