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11:5 und Matchball - aber das reichte nicht


Osaka (dpa). Enttäuscht und mit hängenden Köpfen schlichen die deutschen Volleyballerinnen vom Parkett. In einem Fünfsatz-Krimi gegen die Niederlande reichten in Osaka eine 11:5-Führung und ein Matchball nicht zum Sieg.
Mit dem 2:3 (25:23, 21:25, 23:25, 25:23, 14:16) ist das Team von Bundestrainer Giovanni Guidetti zum Auftakt der WM-Zwischenrunde in ihrem Höhenflug gestoppt worden. »Wir hatten eine große Chance im fünften Satz«, trauerte der Coach dem Sieg hinterher. »Wir hatten es in der Hand und haben es verschenkt. Bei diesem Spielstand muss man gewinnen«, übte Kapitän Angelina Grün Selbstkritik. Auch Christina Benecke teilte diese Meinung: »Wir sind sehr enttäuscht, das hätten wir dicht machen müssen.«
Damit hat das deutsche Team wie die Oranjes zwei Siege und Niederlagen auf dem Konto. Nächste Gegner sind Puerto Rico, Titelaspirant Brasilien und die USA. »Wir werden in jedem Spiel angreifen, mit einem Sieg über Puerto Rico sind wir wieder im Rennen um die Plätze fünf bis acht. Dann entscheidet es sich gegen die USA«, sagte Guidetti. »Ich habe dafür zu sorgen, dass die Niederlage kein Problem ist und aus den Köpfen verschwindet.« Denn Trainer und Spielerinnen waren sich einig, dass die Mannschaft ihr schlechtestes Turnierspiel abgeliefert hat.
Die unnötige Pleite in dem zweistündigen Kampfspiel schnell abhaken und sich auf die Tugenden der Vorrunde zu besinnen, in der überraschend Olympiasieger China 3:1 bezwungen wurde, fordert auch Grün: »Wir müssen uns auf das nächste Spiel konzentrieren, denn es geht gnadenlos weiter.« Trainer und Spielerinnen waren sich einig, dass die Mannschaft längst nicht an die Leistung von Sapporo anknüpfen konnte und ihr schlechtestes Turnierspiel abgeliefert hat. Grün: »Durch das gesamte Spiel haben sich zu viele Höhen und Tiefen durchgezogen.«

Artikel vom 09.11.2006