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Werder stört
den FC Bayern

HSV-Trainer Doll gibt nicht auf

Nürnberg (dpa). Die von Uli Hoeneß erhoffte Verunsicherung bei Werder Bremen blieb aus. Stattdessen reagierte der Bundesliga-Tabellenführer in beeindruckender Manier auf die jüngste Kampfansage des Managers von Bayern München.
Nach der sportlichen Antwort der Norddeutschen beim 2:1-Erfolg in Nürnberg konnte sich Klaus Allofs einen verbalen Konter nicht verkneifen: »Werder Bremen hat in den letzten Wochen viel Boden gutgemacht und wird anders wahrgenommen. Das stört die Bayern.« Der Werder-Geschäftsführer bewertete den Vorstoß von Hoeneß, der die Bremer nach dem Remis gegen Cottbus als »Verlierer des Wochenendes« bezeichnet hatte, als Ausdruck für gewachsenen Respekt: »Der Psychokrieg, die kleinen Sticheleien beginnen.«
Dank der Treffer von Torsten Frings (32.) und Diego (79.) sind die Bremer seit acht Spielen unbesiegt und verteidigten die Tabellenführung. »Es ist wichtig, dass man auch solche Siege über Einzelaktionen einfährt«, sagte Schaaf, dessen Mannschaft nach dem enttäuschenden 1:1 im vorangegangenen Heimspiel gegen Cottbus schnell zurück in die Erfolgsspur fand. Nürnberg wartet indes seit nunmehr neun Partien in der Liga auf einen Sieg und rutscht in die Abstiegszone. Sein 250. Spiel als Profitrainer behielt Trainer Hans Meyer deshalb in keiner guten Erinnerung: »Unseren glänzenden Start haben wir längst aufgebraucht«, klagte er.
Die Talfahrt des krisengeschüttelten Hamburger SV geht derweil unvermindert weiter. Im Auswärtsspiel beim VfB Stuttgart traten die Norddeutschen zwar couragiert auf, wurden aber in der Schlussphase um den Lohn gebracht. Torjäger Mario Gomez (80.) und Thomas Hitzlsperger (85.) zerstörten mit ihren Treffern die Hoffnungen auf den zweiten Saisonsieg des HSV, bei dem Thomas Doll immer stärker in die Bredouille gerät. Dennoch ist der Rücktritt des Fußball-Lehrers nach wie vor kein Thema. »Wir haben nichts anderes besprochen, als dass wir weitermachen und irgendwann belohnt werden«, sagte Sportdirektor Dietmar Beiersdorfer. Stuttgart bleibt mit seinem sechsten Saisonsieg Spitzenreiter Werder Bremen auf den Fersen.
Der VfL Wolfburg wittert nach drei Erfolgen hintereinander ebenfalls wieder Morgenluft. »Wir konnten uns aus der Abstiegszone befreien, jetzt brauchen wir weitere gute Spiele, um nicht wieder reinzurutschen«, meinte Wolfsburgs Stürmer Mike Hanke, der die Niedersachsen frühzeitig im Spiel beim FSV Mainz in Führung brachte (4.). Den Hausherren gelang zwar der direkte Ausgleich durch Imre Szabics (7.), doch Christopher Lamprecht stürzte Mainz mit dem Treffer zum 2:1 (84.) noch weiter in die Krise.
Bei den Rheinhessen sorgte die zehnte Partie ohne Sieg für ratlose Mienen. »Wir sind extrem geschockt«, sagte FSV-Keeper Dimo Wache, dessen Team die Abstiegsplätze nicht verlassen konnte.
Dagegen stoppte Alemannia Aachen seinen freien Fall. Der Aufsteiger erarbeitete sich nach drei Niederlagen hintereinander im Spiel bei Borussia Dortmund ein 0:0. »Dieser Punkt ist gut für die Psyche«, sagte Alemannia-Trainer Michael Frontzeck. Enttäuschung herrschte beim BVB. »Das ist zu wenig, solche Heimspiele muss man gewinnen«, ärgerte sich Verteidiger Christian Wörns.

Artikel vom 09.11.2006