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Kartoffelsäcke spielen
eine wichtige Rolle

»Hotzenplotz«: Geschichte voller Charme


Bielefeld (bp). Das Buch vom »Räuber Hotzenplotz« hat Otfried Preussler (»Die kleine Hexe«) schon vor über 40 Jahren geschrieben, aber Roland Hüve, der das gleichnamige Stück für das Bielefelder Theater in Szene setzt, findet: »Es ist ein frischer Stoff - zeitlos und gleichzeitig heutig, eine Geschichte voller Charme.« Das Märchen »Der Räuber Hotzenplotz« hat Sonntag, 12. November, Premiere im Stadttheater.
Das Personal ist das eines typischen Kasperlestückes: Kasperl und Seppel, Großmutter, Räuber, Zauberer, Wachtmeister und Fee. Otfried Preussler, der nach seinem Kinderbuch auch die Bühnenfassung verfasste, habe virtuos mit so gegensätzlichen Begriffen wie schön und schrecklich, gut und böse, fies und rührselig jongliert. Vor allem über den Zauberer Petrosilius Zwackelmann (gespielt von Stefan Gohlke) könne man Tränen lachen.
Denn er, der alles kann, kann keine Kartoffeln schälen. Kartoffeln - genauer: Kartoffelsäcke - sind das Material, von dem Bühnenbild und Kostüme von Timo Dentler und Okarina Peter ausgehen. Selbst der Wald sei Kartoffelsack-Jute. »Mit Licht und Fantasie entstehen daraus Bäume«, meint Hüve und verspricht: »Es gibt enorm viel zu schauen und enorm viel zu lachen.«
Und zu hören: Die eigens fabrizierte Musik stammt von Fred Kerkmann, die Lieder wie das Geburtstagsständchen und ein Couplet von Großmutter und Wachtmeister würden aber in den Kontext passen: »Es ist kein Singspiel.«
Neben Stefan Gohlke spielen Benjamin Armbruster, Linda-Moran Braun, Katharina Brenner, Wolfgang Schmitz und als Kasperl und Seppel Julian M. Grünthal und Alexander Wagner, über die Hüve sagt: »Sie wirken in ihren Rollen absolut glaubhaft und erinnern gleichzeitig mit einem Augenzwinkern an alte Komödiantenpaare wie Walter Matthau und Jack Lemmon.« Der »Hotzenplotz« ist für Kinder ab vier geeignet.

Artikel vom 09.11.2006