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Habgieriger Kampf ums Erbe

Rudolf-Steiner-Schule feiert mit dem Theaterstück »Die Hochzeit« Premiere

Von Jürgen Rahe (Text und Foto)
Schildesche (WB). Heute Abend haben die Schüler der Klasse 12 der Rudolf-Steiner-Schule mit einem Theaterstück ihren großen Auftritt. Um 20 Uhr gibt es die Premierenvorstellung im großen Saal der Bielefelder Bildungsstätte. Aufgeführt wird die gesellschaftskritische Satire »Die Hochzeit«.

»Geprobt haben wir in den vergangenen vier Wochen reichlich«, bemerkt schmunzelnd Pädagogin Kristina Krallmann. »Bei der Generalprobe am Mittwoch gab es den letzten Schliff. Und jetzt müsste eigentlich alles reibungslos über die Bühne gehen.«
In dem zwei Stunden dauernden Theaterstück aus der Feder von Literatur-Nobelpreisträger Elias Canetti geht es um Erbschleicherei. Die Menschen, die das zu erbende Hausprojekt im Auge haben, reden ganz offensichtlich aneinander vorbei. Im Mittelpunkt des Stücks steht eine Hochzeitsfeier. An ihr wird besonders deutlich gezeigt, dass Elias Canetti eine Gesellschaft skizziert, in der alle glauben, den anderen zu kennen, ihn aber nicht richtig verstehen und wahrnehmen. Die Charaktere leben aneinander vorbei. Dabei versucht Canetti, den Egoismus und die Habgier der Menschen zu kritisieren.
Kristina Krallmann: »Wir möchten nicht zu viel verraten. Nur soviel: Es darf gern gelacht werden. Und am Ende des Theaterstücks gibt es eine große Überraschung.« Der Eintritt für Besucher ist frei, um Spenden wird gebeten.
Nach dem Premiere heute Abend wird das Stück dann noch dreimal aufgeführt. Und zwar am Freitag, 10. November, um 20 Uhr, Samstag, 11. November, um 20 Uhr, sowie am Sonntag, 12. November, um 18 Uhr.
Dem Schulensemble gehören folgende Akteure an: Johanna Bachmann, Yasmin Azza, Lisa Becker, Dennis Berger, Caroline Berwing, Anna Bischof, Marcel Büttke, Laura Diekmann, Madita Federer, Marie Führing, Finn Halfter, Amelie Kirberg, Anne und Lisa Hoffknecht, Elisabeth Künkele, Friedrich Lammert, Mirko Lechelt, Jakob Meis, Josua Meyer zu Düttingdorf, Jonas Schneider, Simon Schröder, Malte Strauß, Veronika Striewe, Mirijam Unnerstall, Silvester Vendramin, Marcela Weiß, Mischa Witteck, Rafael Wohlfahrt und Nina Zeidtler.
Wie Krallmann betont, trage eine solch künstlerische Aufgabe zur Stärkung des Selbstbewusstseins bei und fördere die Aufgeschlossenheit jedes Teilnehmers.
Die Bildungseinrichtung in Schildesche, An der Propstei, gibt es in Bielefeld seit 30 Jahren. Sie steht nach wie vor für die allseitige Ausbildung der kindlichen Talente und Fähigkeiten. Auf der Grundlage der Pädagogik Rudolf Steiners orientiert sich der Unterricht im intellektuellen und praktisch-künstlerischen Bereich am Kind als Persönlichkeit und an seinen altersgemäßen Voraussetzungen.

Artikel vom 09.11.2006