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Oratorium voller Dramatik und Emotion

Evangelische Kantorei führt erstmals den »Elias« von Felix Mendelssohn Bartholdy auf

Von Peter Monke (Text und Foto)
Sennestadt (WB). Der »Elias« gehört zweifellos zu den bekanntesten und bedeutendsten Oratorien der Romantik. Am Sonntag, 19. November, wird das beliebte Werk von Felix Mendelssohn Bartholdy erstmals in Sennestadt zu hören sein - aufgeführt in der Jesus-Christus-Kirche von der Evangelischen Kantorei unter der Leitung von Dorothea Schenk.

Ein volles Jahr haben die Proben für das zweieinhalbstündige Werk gedauert. Den letzten Feinschliff haben sich die Sängerinnen und Sänger der Kantorei bereits am vergangenen Wochenende bei ihrer traditionellen Chorfreizeit auf Schloß Gehrden geholt.
Musikalisch erwartet die Zuhörer ein Oratorium, in das viele Elemente der romantischen Oper mit eingebunden sind. So ist die sonst typische Trennung zwischen Arie, Rezitativ und Chor weitgehend aufgehoben. »Mendelssohn hat sein Werk viel stärker durchkomponiert«, sagt Schenk. Bemerkenswert sei außerdem, wie genau der Komponist die bildhafte Sprache des Alten Testaments und die eindrucksvolle Gestalt des Propheten Elias, dessen Lebensgeschichte in Auszügen erzählt wird, auf seine Musik übertragen habe.
Der Sennestädter Kantorei bieten sich so reichlich Gelegenheiten, die ganze Bandbreite ihres Könnens zu zeigen. Nicht allein der hohe Anteil von Chorpassagen und die Länge des Oratoriums fordern Standfestigkeit von den Sängern - vor allem die verschiedenen Emotionen der Stücke gilt es sorgsam herauszuarbeiten: Da gibt es choralhafte Elemente für die erhabenen Momente, gefolgt von so genannten Turbae-Chören für die dramatischeren Passagen der Elias-Geschichte. Das alles gepaart mit verschiedenen Gesangsbesetzungen: So darf sich der Chor an Doppelquartetten ebenso versuchen wie an Passagen mit den sechs Solisten: Nathalie de Montmollin und Susan Kuhlen (beide Sopran), Petra von Laer (Mezzosopran), Elisabeth Graf (Alt), Bernhard Gärtner (Tenor) und Berthold Possemeyer (Bass).
Begleitet werden Kantorei und Solisten vom Telemannischen Collegium Michaelstein, das auf historischen Instrumenten musizieren wird. »Wir erhoffen uns dadurch ein transparenteres Klangbild, das den Gesang des Chores nicht so stark zudeckt«, sagt Schenk.
Karten für das Konzert, das um 18 Uhr beginnt, sind ab sofort im Gemeindebüro (Telefon: 05205 / 41 60) sowie in der Buchhandlung Kutzner (Telefon: 05205 / 45 58) erhältlich. Es stehen 550 Sitzplätze zur Verfügung. Zusätzlich zum Konzert bieten Kantorin Dorothea Schenk und Pfarrer Dr. Manuel Schilling am Freitag, 10. November, im Gemeindehaus am Fuldaweg einen Vortragsabend an, bei dem mit Hörbeispielen die Musik und die theologische Geschichte des Elias näher erläutert werden. Beginn ist um 20 Uhr.

Artikel vom 09.11.2006