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Bei uns ist kein Platz für »Zicken«

Stimmen aus OWL-Modefirmen zum Kinohit »Der Teufel trägt Prada«

Miranda Priestly (Meryl Streep, r) wirft ihre Jacke auf den Schreibtisch von Andrea Sachs (Anne Hathaway).
Bielefeld (WB/in). Anruf bei einem Modeunternehmen in OWL. »Haben Sie schon den Kinofilm ÝDer Teufel trägt PradaÜ gesehen?« Antwort: »Ja.« Frage: »Und? Spiegelt der Film Klima und Umgang in der Branche?« Antwort: »Ich bin mal vorsichtig. Es gibt solche Modeunternehmen. . .« -Ê»Und? Gehören Sie dazu?« - »Natürlich nicht.« -Ê»Sagen Sie mir noch ihren Namen?« -Ê»Andrea. In der Branche heißen alle Assistentinnen Andrea.«
Andrea heißt auch die rechte Hand von Miranda Priestly. Die Chefredakteurin einer führenden US-Modezeitschrift (Vorbild ist »Vogue«) ist ein wahrer Teufel, wenn es darum geht, ihre Mitarbeiter zu schikanieren. Nichts zählt für sie außer der Mode.
»Mit Leuten so umzugehen, kann sich keiner mehr leisten«, sagt Doris Hartwich, Designerin der Herforder Bekleidungsfirma Brinkmann. »Die Zicke ist out!« Christiane Müller, Sprecherin von Seidensticker: »Ich erkenne weder uns noch die Kollegen bei den Modejournals in diesem Film wieder.«
Hans-Jörg Welsch, Ehemann und Geschäftsführer der Gütersloher Modedesignerin Annette Goertz findet den Film »flach«. Trotzdem gebe es natürlich Kreise, in denen der Schein mehr zähle als das Sein und wer Kleidergröße 36 trage, schon zu dick sei. »Zum Glück sind unsere Kunden anders.«
Zusammengefasst: Wer in OWL Prada trägt, ist deswegen kein Teufel.

Artikel vom 08.11.2006