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Art Cologne mit Sicherheitsmangel

Wertvolle Werke von Max Ernst und A.R. Penck spurlos verschwunden


Köln (dpa). Zwei Tage nach dem Diebstahl eines wertvollen Gemäldes von Max Ernst auf der Kunstmesse Art Cologne in Köln gibt es noch keine Hinweise. Die Kölner Polizei habe aber »Sicherheitslücken festgestellt«, die allgemein auf Messen schwer zu vermeiden seien, sagte gestern ihr Sprecher Christoph Gilles: »Beim Auf- und Abbau sind viele Menschen beteiligt, oft werden auch Firmen beauftragt.«
Erst am Montagabend hatte die Polizei bekannt gegeben, dass das abstrakte Bild »Ohne Titel« von Max Ernst (1891-1976) gestohlen worden sei. Der Wert des um 1957 entstandenen Ölgemäldes wird auf 165 000 Euro geschätzt. Auch eine 70 Zentimeter große Bronzeskulptur des Künstlers A.R. Penck mit dem Titel »Kleiner Totem« (1986) wird vermisst. »Wir haben für die Diebstähle keine Erklärung, da wir an allen Ein- und Ausgängen Sicherheitspersonal positioniert haben«, sagte gestern eine Art-Cologne-Sprecherin. Es habe Taschenkontrollen bei allen Messebesuchern gegeben.
Der bestohlene Galerist hatte das Fehlen des Bildes während des Abbaus am Sonntagabend bemerkt. »Gegen 20 Uhr waren drei Mitarbeiter und ich damit beschäftigt, die ersten Bilder von den Wänden zu nehmen. Die Sicherungen waren schon gelöst. Dabei muss es passiert sein.«
Die Polizei ermittelt nun in Datenbanken und erhofft sich Hinweise aus der Öffentlichkeit. Noch gestalte sich die Suche jedoch sehr schwierig - zumal noch kein Foto des Gemäldes vorliege und Max Ernst mehrere Bilder namens »Ohne Titel« hinterließ.

Artikel vom 08.11.2006