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Mit Zuckerbrot
und Peitsche

Kyra Sedgwick neue TV-Ermittlerin

Vox, 21.10 Uhr: Mit ihren knallharten Verhörmethoden bekommt sie jeden Mörder zum Reden - nur bei Süßigkeiten wird sie schwach.

Brenda Johnson ist die neue Mordkommissarin bei der Polizei von Los Angeles und ihr eilt ein Ruf voraus. Sie schafft es mit einer Mischung aus Samthandschuhen und eiserner Faust jeden Fall zum Abschluss zu bringen - deshalb auch ihr Spitzname »The Closer«. US-Schauspielerin Kyra Sedgwick (41) spielt die Hauptrolle in der neuen Krimiserie aus den USA, die von heute an jeweils mittwochs um 21.10 Uhr auf Vox ausgestrahlt wird.
Brenda Johnsons baut ihren Erfolg bei der Verbrechensaufklärung auf ein schlichtes Prinzip: Es ist zwar schwierig, ein Geheimnis herauszubekommen - aber viel schwieriger ist es, eines zu bewahren. Und so wiegt sie die Verdächtigen mal mit gespielter Schusseligkeit in Sicherheit, um sie dann mit Drohungen gefügig zu machen. Und Anwälten gibt sie schon mal die falsche Adresse, damit sie sich den redeunwilligen Klienten ohne Rechtsbeistand vorknöpfen kann. Die Zeitung »USA Today« war jedenfalls begeistert: »ÝThe CloserÜ bietet eine faszinierende Hauptdarstellerin.«
Die Herren Kollegen im Morddezernat L.A. grummeln etwas über die blondgelockte Schöne, die ihnen von Atlanta aus vor die Nase gesetzt wird. Als Chefin geht ihr Fingerspitzengefühl gänzlich ab. Allerdings können ihre schlechten Manieren, ihr mieser Kleidungsstil und ihre Liebe zu Fast Food nicht davon ablenken, dass sie einen verdammt guten Job macht. Das findet auch ihr Vorgesetzter Will Pope (J.K. Simmons), mit dem Brenda eine ganz spezielle Vergangenheit verbindet: Sie war jahrelang seine Geliebte bis er seine Frau verließ - um eine andere zu heiraten. Aber zum Glück gibt es da noch den FBI-Agenten Fritz Howard (Jon Tenney), der sie gerade wegen ihrer Widersprüchlichkeiten faszinierend findet.
Der zwiespältige Charakter von Brenda Johnson war es auch, der Kyra Sedgwick - eigentlich erklärter Krimi-Muffel - davon überzeugte, die Rolle in der Serie anzunehmen. »Ich mag es, dass Brenda stark ist und sich nicht dafür entschuldigt. Sie setzt ihre weiblichen Waffen ein, wenn sie sie braucht. Das finde ich ganz großartig.«
Es hat sich gelohnt: Der phänomenale Erfolg der ersten Staffel von »The Closer« in den USA bescherte Kyra Sedgwick (»Geboren am vierten Juli«, »Singles - Gemeinsam einsam«) einen Golden Globe als beste Hauptdarstellerin und eine Nominierung für den Preis der amerikanischen Schauspielvereinigung (Screen Actors Guild Award). Derzeit schauen jede Woche gut 8,5 Millionen US-Bürger Kyra alias Brenda dabei zu, wie sie durch ihr Arbeits- und Liebesleben stolpert.

Artikel vom 08.11.2006