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Bremen bleibt auf Spitzenkurs

Wichtiger 2:1-Arbeitssieg beim 1. FC Nürnberg - Frings und Diego treffen

Nürnberg (dpa). Werder Bremen ist auch ohne »Zauberfußball« in die Erfolgsspur zurückgekehrt. Drei Tage nach dem ernüchternden 1:1 gegen Energie Cottbus feierte die Mannschaft von Trainer Thomas Schaaf einen 2:1 (1:0)-Arbeitssieg beim 1. FC Nürnberg und verteidigte die Tabellenführung in der Fußball-Bundesliga.

Torsten Frings (32.) mit seinem ersten Saisontreffer und der herausragende Diego (79.) mit einem herrlichen Freistoßtor besiegelten vor 37 174 Zuschauern die erste Heimniederlage des »Club« seit dem 0:1 vor neun Monaten gegen Eintracht Frankfurt und verdarb FCN-Trainer Hans Meyer beim 250. Spiel als Profitrainer das Jubiläum. Per Foulelfmeter erzielte Ivica Banovic in der Nachspielzeit Nürnbergs Ehrentreffer.
Mit Kampfgeist wehrte sich der »Club« nach dem unglücklichen Rückstand durch den Kunstschuss von Frings gegen das Ende der Heimserie. Trotz spielerischer Überlegenheit blieb aber der Erfolg gegen die müde wirkenden Hanseaten aus, weil das Meyer-Team nach der Pause zu passiv agierte und den Nürnberger Stürmern die Durchschlagskraft und Entschossenheit fehlte.
Die seit acht Spielen unbesiegten Bremer boten keine Gala wie bei den letzten Auswärtssiegen in Bochum (6:0) und Mainz (6.1) und retteten mit viel Routine und Abgeklärtheit den Sieg über die Runden. Diego hatte in der 69. Minute sogar noch das 2:0 auf dem Fuß, scheiterte aber an FCN-Torhüter Raphael Schäfer. Zehn Minuten später machte es der in dieser Saison schon sechs Mal erfolgreiche Brasilianer mit einem Traumtor besser.
»Club«-Trainer Meyer hatte gegenüber der 1:2-Niederlage bei Hertha BSC Berlin am vorigen Samstag drei personelle Änderungen vorgenommen. Für den Australier Michael Beauchamp kehrte der zuletzt gesperrte Andreas Wolf in die Viererabwehrkette zurück. Im rechten Mittelfeld kam der Däne Jan Kristiansen überraschend für Jan Polak zum Zug, und im Angriff bekam Markus Schroth den Vorzug vor dem Form schwachen Iwan Saenko.
Weder die Nürnberger noch Werder, bei dem einigen Spieler wegen der Grippewelle der letzten Tage die Spritzigkeit fehlte, konnten zunächst entscheidende Vorteile erspielen. Der »Club« suchte mit langen Bällen und über die Außen den Weg zum gegnerischen Tor. Bei den Bremern bemühte sich der Brasilianer Diego um den Spielaufbau, wurde aber zunächst von Jawhar Mnari oder Tomas Galasek gestört.
»In dieser Partie zählten für meine Mannschaft nur die Punkte. Sie viel Charakter gezeigt«, stellte Werder-Trainer Thomas Schaaf erfreut fest. Sein Nürnberger Kollege Hans Meyer war natürlich enttäuscht: »Wir hatten uns nach dem 1:2 in Berlin so viel vorgenommen. Der Höhenflug ist erst einmal gestoppt, jetzt beginnt für die Nürnberger der Alltag.«
Nürnberg: Schäfer - Reinhardt, Wolf, Glauber, Pinola - Galasek (79. Banovic), Mnari - Vittek, Mintal, Kristiansen (71. Polak) - Schroth (79. Benko)
Bremen: Wiese - Fritz, Mertesacker, Naldo, Womé - Baumann (46. Schulz) - Frings, Vranjes - Diego - Klose (86. Almeida), Hunt (80. Klasnic)
Schiedsrichter: Gräfe (Berlin)
Zuschauer: 37 174
Tore: 0:1 Frings (32.), 0:2 Diego (79.), 1:2 Banovic (90.+ 2/Foulelfmeter)

Artikel vom 08.11.2006