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Hertha - für Wichniarek
ein Irrtum

Alte Form in Bielefeld

Bielefeld (WB/wjö). Als Artur Wichniarek zur Saison 2003 zu Hertha BSC wechselte, war er voller Euphorie. Sich auf internationalem Parkett empfehlen und durch gute Leistungen im Verein Stammspieler in der polnischen Nationalmannschaft werden, hieß seine Devise.

Doch in der deutschen Hauptstadt wurde »König Artur« nicht glücklich. Lediglich sein Wunsch, näher an seinem Heimatland Polen zu sein, um häufiger seine Eltern besuchen zu können, erfüllte sich. Ansonsten kam der mittlerweile 28-jährige Stürmer an der Spree überhaupt nicht zurecht.
Zuletzt schoss er nur noch Tore in der Regionalliga für Herthas zweite Mannschaft, darunter gleich vier beim Berliner 6:0 gegen Arminias Amateure im Wiederholungsspiel einer durch Schiri Marks »verschobenen« Partie. Die unweigerliche Trennung folgte im vergangenen Winter. Artur und die alte Dame Hertha, es passte einfach nicht zusammen.
Wichniarek zählte zwar nicht unbedingt zu den Wunschspielern von Arminias Trainer Thomas von Heesen. Als der Angreifer dennoch kurzfristig neu verpflichtet wurde, war der Bielefelder Coach aber einverstanden. »Bevor ich keinen anderen Stürmer bekomme, nehme ich lieber Artur«, ließ »Thommy« damals verlauten. In der Rückserie 2005/2006 blieb der »Heimkehrer« blass, wurde zwar neun Mal eingesetzt, aber nie über 90 Minuten.
Durch intensives und hartes Training hat sich Artur Wichniarek inzwischen beim DSC Arminia durchgebissen und seine alte Leistungsstärke wiedererlangt. Von Heesen hatte ihm mit auf den Weg gegeben: »Wenn du spielst, was wir trainieren, wirst du auch wieder erfolgreich sein.« Heute sagt der Bielefelder Trainer über sein ehemaliges Sorgenkind: »Artur hat gelernt, wie es geht. Ich freue mich für ihn, denn er ist ein positiver Egoist.« Seinen »Berliner Irrtum« will Wichniarek heute Abend gern mit weiteren Treffern (bisher vier) revidieren. Thomas von Heesen ist sicher: »Übermotiviert ist Artur bestimmt nicht.«

Artikel vom 08.11.2006