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Dirk Nowitzki
sagt nichts mehr

Die Mavericks sind von der Rolle

Dallas (dpa). Drittes Spiel, dritte Pleite: Kapitän Dirk Nowitzki und die Dallas Mavericks sind in der amerikanischen Basketball-Profiliga NBA von der Rolle.
Der Vorjahresfinalist unterlag in eigener Halle mit 104:107 gegen die Golden State Warriors und setzte seiner schlechtesten Startbilanz seit 1993 die Krone auf. Nowitzki war mit 26 Punkten zwar bester Werfer seines Teams, konnte die dritte Niederlage in Serie aber nicht verhindern. Zuvor hatten die »Mavs» bereits bei den Houston Rockets und gegen die San Antonio Spurs verloren.
»Diesen Sieg habe ich uns so früh in der Saison nicht zugetraut. Aber da lag ich wohl falsch«, sagte Warriors-Coach Don Nelson. Der 66-jährige Trainer hatte gut Lachen, obwohl er erst einen Teil einer offenen Rechnung mit den Mavericks und dessen Besitzer Mark Cuban beglichen hatte. »Mit 66 gibt es zwar außer Liebe und Tod kaum noch Emotionen. Aber es war ein besonderer Abend.« Nelson hatte mitten in der Saison 2004/5 seinen Job bei den »Mavs« niedergelegt, fordert aber immer noch sechs Millionen Dollar ausstehende Prämie von Cuban.
Nowitzki war trotz der 26 Zähler, elf Rebounds und sechs Assists nach dem Match wie bei den vorausgegangen Niederlagen nicht zu hören und zu sprechen. Der 28-jährige Würzburger hatte schon vor dem NBA-Auftakt sein Team immer wieder beschworen, das Trauma der Niederlage in den Playoff-Finals gegen Miami Heat rechtzeitig aus den Köpfen zu bekommen. Dies ist ihm offenbar nicht gelungen. »Es sieht nicht wirklich gut aus«, kommentierte Dallas-Coach Avery Johnson den enttäuschenden Saisonstart. Fünf Sekunden vor dem Abpfiff verwarf Jerry Stackhouse einen Dreier zum möglichen Ausgleich.
In der dramatischen Schlussphase hatte »Mavs«-Assistenztrainer Del Harris vergeblich nach einer Auszeit verlangt: Die Schiedsrichter hatten in der Hitze des Gefechts angeblich nichts gehört. »Im Fernsehen waren aber die Worte von Del Harris laut und deutlich zu hören«, ereiferte sich Cheftrainer Johnson, der wie Pointguard Jason Terry von den Schiedsrichtern auf die Tribüne geschickt worden war.
Bester Warrior-Werfer war Baron Davis (26) mit weiteren sieben Rebounds und acht Assists. Bei den Mavericks kamen neben Nowitzki auch Harris (17), Terry (15), Howard und Greg Buckner (je 13) zu einer zweistelligen Punktezahl.
Dallas-Rivale San Antonio siegte 103:94 bei den New York Knicks. Die texanische Konkurrenz der Mavericks wird als Titelkandidat Nummer eins gehandelt.

Artikel vom 08.11.2006