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Zwei Tage bleibt die
Flasche im Schrank
Alkohol ist nach Nikotin und Bluthochdruck das größte Gesundheitsrisiko
Deutschland, Luxemburg, Tschechien, Ungarn und Irland sind die einzigen Länder in Europa, in denen der Verbrauch an reinem Alkohol pro Kopf der Bevölkerung jährlich die zehn Liter übersteigt. Laut Statistik rinnen pro Jahr durchschnittlich rund 116 Liter Bier, 20 Liter Wein und sechs Liter Schnaps durch deutsche Kehlen.
Neben den verlorenen Lebensjahren kann ein hoher Alkoholkonsum auch zu einem deutlichen Verlust an Lebensqualität führen. Folgen des übermäßigen Alkoholkonsums sind nicht nur Erkrankungen wie bösartige Tumore, Gastritis, Fettleber oder Leberzirrhose, sondern auch rund 40 000 alkoholbedingte Todesfälle in Deutschland. Damit gehört der Alkoholkonsum nach dem Rauchen und dem Bluthochdruck zu den bedeutendsten Risikofaktoren für die Gesundheit.
Die Grenze zwischen Genuss und riskantem Alkoholkonsum ist fließend. Den eigenen Verbrauch kann man mit ein paar Grundsätzen unter Kontrolle behalten: Mindestens zwei Tage in der Woche bleibt die Flasche im Schrank. Alkohol wird nur in Gesellschaft getrunken, immer genussvoll langsam und nie gegen den Durst. Außerdem: keinen Alkohol vor 17 Uhr, keinen Alkohol nach Mitternacht und keinen Alkohol auf nüchternen Magen.
Frauen sollten pro Tag nicht mehr als zwei Gläser alkoholhaltiger Getränke (20 Gramm reiner Alkohol), Männer nicht mehr als drei Gläser (30 Gramm reiner Alkohol) trinken. Oft bemerken Männer und Frauen erst sehr spät, dass sie im Laufe der Jahre immer etwas mehr Alkohol zu sich nehmen. Aus der kleinen Flasche Bier zum Abend wurden zwei große, aus dem Glas Wein wurde die Flasche.
Jeder, der schon einmal einen Vollrausch erlebt hat, weiß, dass man sich am Morgen danach nicht fit und ausgeruht fühlt. Besonders kritisch wird es, wenn sich mit der Zeit ein gewisses Verlangen nach Alkohol bereits beim Aufwachen entwickelt. Wer gegensteuern will, um gesundheitliche Risiken zu vermeiden, muss seinen Alkoholkonsum reduzieren. Helfen kann der Hausarzt oder eine Suchtberatungsstelle.
Im Internet findet man unter www.bzga.de eine Datenbank mit Anschriften und Telefonnummern von Suchtberatungsstellen und anderer geeigneter Beratungsdienste in Deutschland. Persönliche Beratung zum Thema Suchtvorbeugung erhält man auch beim Info-Telefon der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) von Montag bis Donnerstag zwischen 10 und 22 Uhr, Freitag bis Sonntag zwischen 10 und 18 Uhr, unter der Telefonnummer 0221/892031.
Zusätzlich bietet die BZgA kostenlos Informationen mit praktischen Tipps für den Umgang mit Alkohol an. Eine Gesamtübersicht findet man unter www.bzga.de. Sie können per Mail unter order@bzga.de, per Fax unter 0221/8992257, per Post unter BZgA, 51101 Köln bestellt werden. (be.p)

Artikel vom 24.11.2006